»In Gießen fruchtbaren Boden gefunden«

Gießen (red). Zu Ehren von und in Erinnerung an Wilhelm Conrad Röntgen, den berühmten Entdecker der Röntgen-Strahlen und ehemaligen Gießener, haben Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und der Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Justus-Liebig-Universität (JLU), Prof. Martin Kramer, einen Kranz am Familiengrab des großen Physikers auf dem Alten Friedhof niedergelegt.
Anlass war der 100. Todestag Röntgens (der Anzeiger berichtete). Seiner Wahlheimat fühlte er sich besonders verbunden. Die Grabanlage ist eine von zahlreichen Stätten, die von Röntgens Zeit in Gießen zeugen.
Frank-Tilo Becher erinnerte an die erfolg- und traditionsreiche Symbiose zwischen Stadt und Universität, die sich im Wirken Röntgens zeige: »Wilhelm Conrad Röntgen hat in dieser Stadt und an dieser Universität einen fruchtbaren Boden gefunden, auf dem Forschung im Dienste der gesamten Menschheit gelingen konnte. Davon profitieren wir noch heute. Wir sind stolz darauf, ihn zu unseren Söhnen zählen zu können«, so der Oberbürgermeister laut einer Pressemitteilung der Stadt. Wie die Geschichte vieler anderer bedeutender Forscherinnen und Forscher, die in Gießen wirkten, verdeutliche auch Röntgens Geschichte, »zu was unsere Stadt imstande ist«. Sie sei ein guter Nährboden für Innovation und Fortschritt. »Und das wird sie auch in Zukunft sein.«
Martin Kramer betonte: »Die Erinnerung an Wilhelm Conrad Röntgen ist an der JLU nach wie vor sehr lebendig: Mit dem höchstdotierten Forschungspreis der JLU, dem renommierten Röntgenpreis, erinnern wir jedes Jahr an seine bahnbrechenden Entdeckungen. Ich selbst habe täglich das Vergnügen, neben meiner Bürotür im Universitätshauptgebäude die Nachbildung der Nobelpreis-Urkunde bewundern zu können, auf die wir sehr stolz sind.«
Wilhelm Conrad Röntgen war von 1879 bis 1888 ordentlicher Professor der Physik an der Universität Gießen. Später lehrte er als Professor an den Universitäten in Würzburg und München. Für die Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen im Physikalischen Institut der Universität Würzburg am 8. November 1895 erhielt er 1901 als Erster den Nobelpreis für Physik. Röntgen selbst nannte seine Entdeckung »x-Strahlen«, im Englischen werden sie noch heute »x-rays« bezeichnet.