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In Nachbarschaftsräumen Kräfte bündeln

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Gießen (mh). Die Gemeindelandschaft im Evangelischen Dekanat Gießen wird in sogenannten Nachbarschaftsräumen neu geordnet. Benachbarte Kirchengemeinden werden sich demnach ab Anfang 2024 gemeinsam organisieren, »um ihre finanziellen und personellen Ressourcen zukunftssichernd zu planen«. Das hat die Dekanatssynode, das regionale Kirchenparlament aus Vertretern der 25 Kirchengemeinden und weiteren kirchlichen Einrichtungen, nun beschlossen.

»Die Verwaltungsarbeit in den Gemeindebüros, die Gestaltung des Verkündigungsdienstes und die Bewirtschaftung der Gebäude werden künftig gemeindeübergreifend wahrgenommen«, erläutert der Dekanatsvorsitzende Gerhard Schulze-Velmede in einer Pressemitteilung. Die Synode tagte in der Luthergemeinde.

Pfarrer, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker werden in »Verkündigungsteams« in einer Region miteinander arbeiten. Der Pfarrdienst wird gemeinsam gestaltet; alle Pfarrerinnen und Pfarrer soll neben dem Ortsbezug zu einer Kirchengemeinde auch eigene Schwerpunkte im gesamten Bereich setzen und wahrnehmen. Diese Strukturreform war gesamtkirchlich von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beschlossen worden. Die Gemeinden in und um Gießen hatten darüber in den vergangenen eineinhalb Jahren intensiv beraten.

In der Gießener Mitte bilden die Petrus-, die Johannes- und die bereits in der Gesamtkirchengemeinde Gießen-Mitte zusammengeschlossenen Gemeinden Lukas und Pankratius, die Stephanusgemeinde sowie die Kirchengemeinden in den Stadtteilen Kleinlinden und Allendorf zusammen einen Nachbarschaftsraum. Im Gießener Osten verbinden sich die Gemeinden Andreas, Luther und Wichern. Außerdem bildet die Gesamtkirchengemeinde Gießen-Nord aus Paulus, Thomas und Wieseck einen Nachbarschaftsraum.

Im Gießener Umland gehören die Biebertaler Gemeinden sowie die Martinsgemeinde Heuchelheim-Kinzenbach zu einem Nachbarschaftsraum. Darüber hinaus wachsen die südlich gelegenen Kirchengemeinden Großen-Linden, Leihgestern und Lang-Göns zusammen. Rund um den Schiffenberg bilden die Gemeinden Albach, Garbenteich, Hausen, Steinbach und Watzenborn-Steinberg einen Nachbarschaftsraum.

»Unsere Kirche verändert ihre Strukturen, um ihrem geistlichen Auftrag und den gemeindlichen und diakonischen Aufgaben unter veränderten Bedingungen gerecht zu werden«, betont Schulze-Velmede. Die Zahl der Gemeindemitglieder sinkt, damit auch der finanzielle Spielraum. Obendrein entscheiden sich weniger junge Menschen für den Pfarrberuf. Schulze-Velmede betont, »dass keine Kirchengemeinde ihr eigenes Gemeindeleben und besonderes Profil aufgeben muss«. Im Gegenteil sollen Nachbarschaftsräume dazu dienen, kirchliche Arbeit durch das Miteinander zu bereichern und Kräfte zu bündeln.

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