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Inklusive Arbeitsabläufe

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Ein Mitarbeiter der Werbetechnik entnimmt der geöffneten CO2-Laser-Graviermaschine eine bearbeitete Holzplatte, aus der eine Plakette mit Gravur gefräst wurde. Foto: Lebenshilfe © Lebenshilfe

Die Werbetechnik der Lebenshilfe Gießen bezog vor einigen Monaten ihren neuen Arbeitsstandort im Ursulum. Dieser wurde durch die Anschaffung einer CO2-Laser-Graviermaschine erweitert.

Gießen (cnf). Die Werbetechnik der Lebenshilfe Gießen bezog vor einigen Monaten ihren neuen Arbeitsstandort in der Lebenshilfe-Werkstatt DHI Gießen (»Dienstleistung, Handwerk und Industrie«) im Ursulum. Ob UV-Digitaldrucke auf Glas, Metall, Holz oder Kunststoffe aller Art, Klebefolien, Textil- und Bannerdrucke, Roll-ups oder beispielsweise Sieb- und Flockdruck: Die Abteilung mit insgesamt 16 Mitarbeitern mit und ohne Behinderung bietet das gesamte professionelle Portfolio der modernen Werbetechnik an. Dieses wurde nun durch die Anschaffung einer leistungsstarken CO2-Laser-Graviermaschine erweitert.

Vielfältig einsetzbar

Wie von Geisterhand bewegt sich ein 60 Watt starker CO2-Präzisionslaser innerhalb der Maschine und bearbeitet das in ihr liegende Material auf einer maximalen Fläche von einem Meter mal 60 Zentimeter. Der Stoff, den es auszufräsen oder zu gravieren gilt, kann im Grunde - sofern es sich nicht um Glas oder Metall handelt - aus allem bestehen. Unter anderem aus Holz und Plastik hat die Werbetechnik um Leitung Marvin Steiner schon so einige Produkte hergestellt oder bearbeitet, darunter Schlüsselanhänger, gravierte Holzboxen, Gravuren auf Kochlöffeln oder Holzgrillzangen und viele weitere Dinge.

»Im Grunde sind der Fantasie kaum Grenzen gesteckt. Für die Eigenprodukte der Lebenshilfe Gießen, aber natürlich auch für unsere zahlreichen externen Privat- und Firmenkunden können wir nun ganz individualisierte Produkte herstellen oder bearbeiten und haben für alle Anfragen und Wünsche, egal ob es um Konzeption oder Umsetzung geht, ein offenes Ohr«, erklärt Gruppenleiter und Werbegrafiker Marvin Steiner.

Der CO2-Laser kann sowohl flache als auch beispielsweise runde Objekte erkennen sowie exakte und detailgetreue Gravuren bis zu einer maximalen Tiefe von einem Zentimeter vornehmen. Besonders stolz zeigen sich die Mitarbeiter der Werbetechnik hinsichtlich der nachhaltigen Dimensionen des neuen Arbeitsgerätes: Eine Holzplatte in DIN-A4-Größe vermag der Laser nämlich, etwa bei der Herstellung von kleinen Plättchen für Schlüsselanhänger, binnen 20 Minuten quasi ohne Verschnitt zu bearbeiten. »Am Ende bleiben nur, wenn überhaupt, wenige Holzreste übrig«, erklärt Steiner, der ferner darauf verweist, dass man, sofern es für das Produkt passt, noch taugliche Holzreste aus der Lebenshilfe-Schreinerei verwendet und somit hilft, Holzabfälle zu vermeiden. Zukünftig wäre es auch vorstellbar, Produkte aus nicht mehr genutzten Objekten herzustellen, etwa alten Skateboards.

Mitarbeiter voll in Abläufe integriert

»Wesentlich bei der Anschaffung des modernen Graviergeräts war für die Lebenshilfe außerdem der Umstand, dass unsere Mitarbeiter mit Handicap im größeren Umfang in die Arbeitsabläufe eingebunden werden können«, betont Marlon Diaz (DHI-Werkstattleitung). Unter anderem beim digitalen Anlegen der Druckvorlagen ist die Mitarbeit für einige Mitarbeiter mit Behinderung möglich, aber beispielsweise auch beim Wechseln der Materialien sind neue Arbeitsschritte entstanden.

Neben der Werbetechnik befinden sich im DHI Gießen, in dem aktuell über 75 Mitarbeiter mit einer chronisch-psychischen Erkrankung tätig sind, auch noch die Dienstleistungsabteilungen Montage/Verpackung sowie Hauswirtschaft. Infos über diese und weitere Dienstleistungen erhalten Interessierte unter www.lebenshilfe-giessen.de.

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