Innenstadtnahe Lage soll Gäste anlocken

Das neue 94-Zimmer-Haus von B&B Hotels in Gießen an der Ecke Schanzenstraße/Westanlage wurde eingeweiht. Auch das ebenso von Faber & Schnepp erbaute Studentenwohnheim ist bald fertig.
Gießen . Es ist ein »geschichtsträchtiger« Standort, wie Konstantin Kowalski, Projektleiter Bau bei B&B Hotels, bei der feierlichen Einweihung am Donnerstag zu Recht feststellte. War dieser Grund und Boden an der Einmündung der Schanzenstraße in die Westanlage doch jahrzehntelang die Heimat der Kult-Studentenkneipe »Haarlem« mit ihrem Musikkeller. Noch viel früher verlief hier über mehrere Jahrhunderte ein Abschnitt der alten Stadtmauer. Deren tief in der Erde gefundenen Fundamente waren es auch, die aufgrund der dadurch ausgelösten archäologischen Ausgrabungsarbeiten die Errichtung des neuesten Hotels der internationalen Kette etwas verzögerten. Und zwar um »rund zwei Monate«, wie Frank Vogel, Projektleiter beim Gießener Bauunternehmen Faber & Schnepp, berichtete. Nun jedoch ist das fünfstöckige 94-Zimmer-Hotel endlich fertig, seit Wochenbeginn haben schon zahlreiche Gäste ein- und wieder ausgecheckt.
14 Millionen Euro
Nachdem B&B Hotels - die beiden Bs stehen für »Bed and Breakfast« (dt. »Bett und Frühstück«) - bereits in Wetzlar (98 Zimmer) und Marburg (84) Häuser betreibt, hat man dies nun auch in Gießen realisiert. Es sei das mittlerweile 154. Hotel der Kette in Deutschland, so Kowalski. Bis zum Jahr 2030 sollen es bundesweit an die 400 werden, verkündete er.
Faber & Schnepp, die hier auch als Vermieter fungieren, haben etwa 14 Millionen Euro investiert, nannte der kaufmännische Geschäftsführer Matthias Möhl als Bauvolumen. Dazu gehört auch eine Tiefgarage mit 39 Stellplätzen, deren Zufahrt sich etwas versteckt hinter dem Gebäude befindet. Für die schicke Inneneinrichtung der Zimmer verantwortlich ist das Architektur- und Innenarchitekturbüro Jung & Klemke aus Gießen. Dessen Designer haben die meisten Zimmer mit einem großen Wandbild geschmückt, auf dem Gießener Stadtmotive wie »Elefantenklo« und »Drei Schwätzer« auf unterschiedliche Weise kombiniert sind.
Hotelmanager André Haschker, der diese Aufgabe auch bei den Häusern in Wetzlar und Marburg ausübt, sah wie die übrigen Beteiligten die innenstadtnahe Lage des Hotels als großen Vorteil. Bei einer Führung durch das Gebäude hob er hervor, dass »alle Zimmer klimatisiert sind«. Die Durchschnittsgröße betrage 15 Quadratmeter, wobei die verschiedenen Größen- und Preisklassen auch höherwertig ausgestattete Räume und Familienzimmer, unter anderem mit Etagenbetten für Kinder, beinhalten. »Durchschnittlich bleiben Gäste 1,6 Tage bei uns«, berichtete Haschker. Auf die Nachfrage, welche Gäste die H&H Hotels üblicherweise nutzen, sprach Kowalski von einem »sehr gemischten« Publikum, »das reicht von Bauarbeitern auf Montage über Geschäftsleute bis hin zu Freizeitgästen, die auf der Lahn paddeln wollen«.
Hohe Erwartungen
Haschker erwarte zudem Eltern, die ihre in Gießen studierenden Kinder besuchen, angereiste Angehörige von Patienten des Uniklinikums wie auch Verwandte von Gießenern. Kowalski zeigte sich zuversichtlich, »dass es ein Haus mit tollen Belegzahlen wird«.
Kurz vor der Fertigstellung befindet sich das in der Schanzenstraße dem Hotel benachbarte und ebenfalls von Faber & Schnepp gebaute Studierendenwohnheim. Das vierstöckige Gebäude mit insgesamt 24 Wohneinheiten - aufgeteilt auf vier Wohngemeinschaften mit jeweils sechs Einzelzimmern - wird jetzt im Mai eingerichtet, ließ Matthias Möhl wissen. Ende Juni, Anfang Juli könnten die Mieter einziehen.

