Je öfter, desto leichter
Der Treppen-Marathon bringt Studierende der THM in Aktionswoche »Treppe.Läuft.« zusammen. Studium360°, der Hochschulsport und das Green Office haben die Veranstaltungen koordiniert.
Gießen. »Treppe. Läuft.« - unter diesem Motto hat die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) eine Aktionswoche veranstaltet, die auf die Themen Bewegung und Energiesparen aufmerksam machen will. Drei Tage lang fanden verschiedene Veranstaltungen und Angebote für Studentinnen und Studenten statt, die informieren und zu mehr sportlicher Aktivität anregen sollen.
Die Treppe als mögliches Trainingsinstrument steht dabei im Vordergrund, eine Idee, die aus der Zusammenarbeit zwischen drei Initiativen entstanden ist: Studium360°, der Hochschulsport und das Green Office, welches sich für die nachhaltige Hochschulentwicklung einsetzt, sind die Koordinatoren der Aktionswoche. Je nach Anliegen der Initiativen stehen verschiedene Themen besonders im Vordergrund, sodass ein »Gesamtpaket« entsteht, erklärt Marko Karo, Leiter der Hochschulkommunikation.
Das Green Office setzte am Donnerstag beispielsweise mithilfe von Ständen in der Mittagspause und Pinnwänden auf den verschiedenen Stockwerken den Fokus auf die Informationsvermittlung über die energiesparende Alternative zum Fahrstuhl, denn: »Es kann jeder einen kleinen Beitrag leisten«, so Karo. Darüber hinaus haben die Initiatoren auch Sticker auf die Treppen geklebt, um den Blick und Aufmerksamkeit der THMler auf die Stufen zu lenken. Neben dem Umweltaspekt seien aber auch die Gesundheit und Fitness der Studierenden zentral. Zu diesem Zweck organisierte Studium360° für den ersten Tag ein »Treppen-Bingo«, bei dem verschiedene Aufgaben zu erfüllen waren, wie zum Beispiel Treppenstufen zählen oder drei Gründe nennen, warum Treppensteigen gesund ist. Wer drei Aufgaben in einer Reihe erfüllt hat, durfte bei der Verlosung mitmachen. Insgesamt nahmen über 120 Studierende Teil.
»Die meisten Studis bewegen sich zu wenig, viele sitzen sieben bis acht Stunden am Tag«, erklärt Johanna Vogt, Koordinatorin von Studium360°. Die Initiative setzt sich für die physische, psychische und soziale Gesundheit der Studierenden ein. Mit der Aktionswoche wolle man auch darauf aufmerksam machen, dass Sport nicht die einzige Lösung sei, gesünder zu leben. Stattdessen könne man die Bewegung auch ganz einfach in den Alltag einbauen, eben wenn man beispielsweise die Treppe anstatt des Aufzugs nimmt, erklärt Vogt.
»Wir wollen die THMler auf die Treppe sensibilisieren«, stimmt ihr Dagmar Hofmann, Leiterin des Hochschulsports, zu. Ihre Abteilung hat hierzu den ersten »Treppen-Marathon« ins Leben gerufen, bei dem insgesamt 60 Starter aus neun Fachbereichen und vier Abteilungen der THM miteinander und gegeneinander antreten. In Zweierteams werden die acht Stockwerke des Gebäudes C10 der THM um die Wette hochgesprintet. Der Marathon soll die ideale Mischung zwischen »ist ganz schön anstrengend« und »das ist doch easy machbar« bieten. Alle Starter erhalten als Belohnung ein Finisher-Shirt, am Ende des Marathons gibt es auch eine Siegerehrung: Schnellster Läufer wurde Frederik Pierson von der Abteilung Hochschulsport, schnellste Läuferin war Petra Krämer vom Fachbereich Gesundheit.
Auch das schnellste 3er-Team und das größte Team, der Fachbereich Gesundheit mit 17 Teilnehmern, erhielten eine Ehrung und Sachpreise wie THM-Hoodies und -Taschen.
»Eigentlich lief es leichter, als erwartet«, berichtet Tom Harder, der bei den Herren den zweiten Platz machte und auch im schnellsten 3er-Team war. »Die Erschöpfung kam erst, als ich oben angekommen bin«, lacht der 25-jährige Architekturstudent und gibt zu, dass er normalerweise auch gerne mal den Aufzug nimmt, um in den achten Stock zu gelangen. »Ich hab’s unterschätzt«, gesteht Patrick Mühlhausen, der Informatik an der THM studiert. Die ersten vier Stockwerke liefen problemlos, aber danach sei es schwieriger geworden. »Ich dachte, ich schaffe es nicht, aber ich habe dann durchgezogen«, zeigt sich der 25-Jährige stolz, schließlich sei er in erster Linie zum Spaß hier und um neue Leute kennenzulernen. »Die kleine sportliche Herausforderung kommt dann halt noch dazu«, schmunzelt er.
Der Treppenmarathon zum Semesterbeginn ist für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben der Chance zu mehr Bewegung auch eine gute Möglichkeit, Kommilitonen zu treffen. So zum Beispiel auch für Vocs Bouani, der Medizinische Informatik studiert: »Ich bin im ersten Semester, ich wollte Leute kennenlernen.« Weniger als eine Minute brauchte er, um den Marathon in den achten Stock zu schaffen, in einem Gebäude, in dem er sonst in Seminaren sitzt. Es mache Spaß, sei aber auch sehr anstrengend, meint Michelle, die nicht ganz freiwillig die 176 Stufen hochgelaufen ist: »Meine Kommilitonen haben mich gezwungen«, erklärt sie. Trotz der Erschöpfung habe es aber auch Spaß gemacht, und: Je häufiger man die Treppe nimmt, desto leichter fällt es einem.