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Junge JLU-Lungenforscherin erhält hoch dotierten Preis

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Marija Gredic Foto: privat © privat

Nachwuchswissenschaftlerin Marija Gredic hat mit ihrer Arbeit neue Erkenntnisse zur Entstehung und Behandlung des Lungenhochdrucks bei COPD geliefert und erhält dafür einen Forschungspreis.

Gießen (red), Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist die dritthäufigste Todesursache weltweit und wird durch Luftverschmutzung oder Tabakrauch ausgelöst. Damit einher geht häufig chronisch erhöhter Lungenhochdruck, der zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit, Atemnot und letztendlich zu Herzversagen führen kann.

Die Nachwuchswissenschaftlerin Marija Gredic hat mit ihrer Arbeit neue Erkenntnisse zur Entstehung und möglichen Behandlung des Lungenhochdrucks bei COPD geliefert und dafür den mit 10 000 Euro dotierten Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) für die beste grundlagenwissenschaftliche Arbeit erhalten.

Gredic hat ihre Arbeit im Rahmen eines Projekts des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB) Pulmonale Hypertonie und Cor pulmonale an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) durchgeführt und in der international hochangesehenen Zeitschrift European Respiratory Journal veröffentlicht. Die Nachwuchswissenschaftlerin forscht in der Arbeitsgruppe von Prof. Norbert Weißmann, die am Cardio-Pulmonary Institute und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung in Gießen angesiedelt ist.

»Diese Arbeit sticht durch ihre sorgfältige mechanistisch orientierte Konzeption und Darstellung heraus. Das Ergebnis ist von klinischer Bedeutung«, sagt Jury-Sprecher Windisch.

Gredic konnte in ihren Forschungen zeigen, dass die Inaktivierung eines bestimmten Enzyms vor Lungenhochdruck in der COPD schützen kann. »Es gilt, diesen Sachverhalt jetzt weiter zu untersuchen und die Übertragbarkeit der präklinischen Daten auf den Menschen weiter zu prüfen«, sagt Marija Gredic.

»Ich freue mich sehr für Marija Gredic über diesen verdienten Preis, der ein weiterer Beleg für die Exzellenz der Gießener Lungenforschung ist«, betonte JLU-Präsident Joybrato Mukherjee. »Ich gratuliere der Preisträgerin sehr herzlich - vor allem auch zu ihren beeindruckenden Fortschritten im Kampf gegen den gefährlichen Lungenhochdruck.«

Auch SFB-Sprecher Prof. Weißmann gratulierte: »Sie konnte zum ersten Mal mit ihren Modellen zeigen, dass ein bestimmter Makrophagen-Phänotyp für die Entstehung einer pulmonalen Hypertonie bei COPD verantwortlich sein kann und bestätigt, dass der Lungenhochdruck auch unabhängig vom Lungenempyhsem bei COPD auftritt. Dies zeigt, dass Lungenhochdruck nicht nur eine Folge der COPD-Erkrankung sein kann - ein derzeit großer Diskussionspunkt in der COPD-Forschung.« Für Prof. Werner Seeger, Sprecher des Deutschen Zentrums für Lungenforschungs in Gießen, und Prof. Friedrich Grimminger, Sprecher des Universities of Giessen and Marburg Lung Center, ist dieser Nachwuchspreis Ausdruck der exzellenten Nachwuchsförderung im Bereich der Lungenforschung am Standort Gießen.

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