Juristen »werden flügge«
Der Fachbereich Rechtswissenschaft der JLU Gießen verabschiedet seine Absolventen stilvoll im Unihauptgebäude. Nach würdigenden Reden gab es einen lockeren Ausklang im Foyer.
Gießen. »Heute feiern wir einen besonderen Lebensabschnitt aller Studierenden. Wir sind froh und stolz, Sie auf diesem Weg begleitet zu haben.« Mit diesen Worten begrüßte Prof. Lena Rudkowski, Dekanin des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität (JLU), die Absolventinnen und Absolventen im Universitätshauptgebäude. Mit Eltern, Geschwistern, Partnerinnen oder Partnern wollten die jungen Menschen ihre Studienzeit abschließen - und sich an die vergangenen, intensiven Jahre erinnern.
In Anzug und Krawatte, schicken Schuhen und Cocktailkleid zelebrierten nicht nur die Examenskandidaten den traditionellen akademischen Festakt. Ebenso wurden die Doktoranden des aktuellen Jahres, als auch silberne und goldene Promotionen an diesem Nachmittag geehrt.
Die Verleihung von Studien-, Lehr-, und Promotionspreisen wurde durch Prof. Christoph Benicke und Volker Wagner, beide Teil der juristischen Studiengesellschaft, feierlich vorgenommen.
Rudkowski stellte in ihrer Rede die Ehrengäste dieser Festivität vor. Dazu zählten insbesondere die Vertreter aus Stadt und Region, der Gießener Bürgermeister Alexander Wright, der Regierungsvizepräsident Martin Rößler und Dr. Wolfgang Maaß, Vorsitzender des Hochschulrates.
Ein besonderes Willkommen aber galt dem hessischen Justizminister Roman Poseck, der in seinem Festvortrag die Bedeutsamkeit der juristischen Arbeit sowie der Stabilität der deutschen Demokratie betonte. »Es ist wichtig, unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat zu schützen. Eine lebendige Diskussionskultur gehört zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit«, erklärte der Minister. Auch er studierte und promovierte an der Gießener Universität, forderte die Absolventinnen und Absolventen auf, mutig und engagiert zu bleiben, um die Rechtsstaatlichkeit zu wahren. Es seien fast 500 neue Stellen geschaffen worden, um die hessische Justiz zu stärken. Davon entfallen, so Roman Poseck, 100 Stellen auf den Arbeitsbereich von Richterinnen und Richtern sowie die Stellen der Staatsanwälte. Darauf sei er ganz besonders stolz.
Einen Blick in die Zukunft warf ebenso JLU-Vizepräsidentin Prof. Katharina Lorenz. In ihrer Rede umriss sie jedoch auch die Geschichte des Fachbereichs Rechtswissenschaften. Mit Unterbrechung zwischen den Jahren 1945 und 1965, bestehe der Campus seit 1607 und gehöre somit zu den vier Gründungsfakultäten.
»Wir wollen gestärkt und optimistisch in die Zukunft blicken, auch wenn die Vergangenheit oft holperte«, betonte sie und schlug einen Bogen zu der Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Diese sei an der JLU hervorzuheben. Besonders die Rechtswissenschaften verfolgen diese Prämisse akribisch, so Lorenz.
Zwei Stunden dauerte die Veranstaltung, die Prof. Thilo Marauhn eröffnet und mit Klaviermusik, unter anderem von Liszt, Chopin und Mendelssohn, beendete.
»Als Dekanin ist es nun meine Aufgabe, Sie zu verabschieden«, legt Rudkowski in ihrer Abschlussrede dar. »Wir sind eine große juristische Familie und es ist immer schwer, wenn die Jüngsten flügge werden. Aber es ist richtig und wichtig. Also bleibt mir nur, Ihnen alles Gute zu wünschen.«
Einen lockeren Ausklang fand die Feier bei Sekt und Häppchen im Foyer des Hauptgebäudes. Fotos wurden geschossen, Erinnerungen ausgetauscht und festgehalten und ein letztes Mal die Atmosphäre der Universität genossen, bevor der neue Lebensabschnitt beginnt.