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Kleine Freuden für Obdachlose

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Von: Thomas Wißner

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Über die Frankfurter Straße machen sich »Markus und seine Freunde« auf den Weg, um in der Fußgängerzone Geschenke an Obdachlose zu verteilen. Foto: Wißner © Wißner

2000 Päckchen der Aktion »Nikolaus im Schuhkarton« wurden von den Helfern der privaten Obdachlosenhilfe »Markus und seine Freunde auf der Straße« zur Verteilung verladen.

Gießen . Etwas Enttäuschung wirkte bei aller Freude mit, als am Nikolaustag insgesamt 2000 Päckchen der Aktion »Nikolaus im Schuhkarton« von den Helfern der privaten Obdachlosenhilfe »Markus und seine Freunde auf der Straße« zur Verteilung verladen wurden. Nach 7000 Päckchen im vergangenen Jahr hatten sich Markus Machens und seine Helfer als Ziel 7777 Päckchen gesetzt, doch dieses wurde bei weitem nicht erreicht.

Großzügige Schlafsack-Spende

»Strom- und Gaspreisexplosion, der Krieg in der Ukraine erklären vieles, aber zehn Euro hat jeder. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr mehr Päckchen zum Verteilen haben, denn die Bedürftigen auf der Straße haben gar nichts. Allerdings haben wir doch ein Ziel übertroffen: Wir hatten uns 200 Isomatten und Schlafsäcke erhofft und tatsächlich 300 erhalten, dank einer großzügigen Spende der Firma Sänger, die allein 50 Schlafsäcke gespendet hat. Die gespendeten Schlafsäcke und Isomatten werden nun in Berlin, Frankfurt und Gießen verteilt«, zog Markus Machens Bilanz für die Nikolaus-Aktion vor einem Sat1-Fernsehteam. Dieses hatte die Verladung der Pakete gefilmt, welche sich im Büro des Möbelschnäppchenhändlers bis unter die Decke gestapelt angesammelt hatten.

Wie wichtig gerade Schlafsack und Isomatte für Obdachlose in den nun anstehenden Wintermonaten sind, machte Machens nochmals deutlich, versterben doch zahlreiche Obdachlose in dieser Jahreszeit: »Dabei kann man hier mit 40 Euro Leben retten«.

Unterstützt bei der Verteilungsaktion wurden »Markus und seine Freunde« von einem Team von Coca Cola Mittelhessen. »Jeder kann helfen, auch kleine Dinge können großes bewirken, hier geht es um Menschen in Not. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, mit dem zu helfen, was am notwendigsten gebraucht wird«, lautet die Intention von Markus Machens, der bereits seit fünf Jahren die Aktion »Nikolaus im Schuhkarton« durchführt. Machens war vor vielen Jahren selbst in Not geraten. Aus dieser Kenntnis heraus hat er sich entschlossen, Obdachlosen zu helfen und hat dafür 2019 die private Initiative »Markus und seine Freunde auf der Straße« gegründet.

Für »Nikolaus im Schuhkarton« wurde um Päckchen mit Hygieneartikeln, Mütze oder Schal, Socken, Rasierer und Deo, Schampoo, Zahnbürste und Zahnpasta; aber auch über ein paar Plätzen oder etwas Süßes (ohne Alkohol) gebeten. Am Nachmittag waren es dann Ralf Albach, Stefan Reitz, Anton, Daniela Happel, Wilma Kröll, Moritz Reitz, Alice Keil, Antonia Pfeiffer und Martina Braun, die sich zu den Obdachlosen in der Innenstadt aufmachten und bei ihrem Weg über die Frankfurter Straße unter dem Elefantenklo hinweg in den Seltersweg Gießens längste Nikolausparade bildeten. In der Fußgängerzone bis hin zum Marktplatz wurden Päckchen verteilt, wobei die Obdachlosenhilfe auch hier durch Mitarbeiter von Coca Cola Mittelhessen unterstützt wurde, die zusätzlich Getränke, Schals, Bänder und Bärchen verschenkten.

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