Kleinlindener Straße erneut Thema
Der Ortsbeirat Allendorf tagte drei Stunden lang. Schwerpunktthema war erneut der Umbau der Kleinlindener Straße im Gießener Stadtteil. Auch die Genossenschaft Sonnenland stellte sich vor.
Gießen. Sitzfleisch mussten die Ortsbeiratsmitglieder und Zuhörer bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung haben: Sie dauerte ganze drei Stunden und acht Tagesordnungspunkte waren zu behandeln, wovon das CDU-Papier zurückgezogen wurde, nachdem Ortsvorsteher Thomas Euler (SPD) nicht eingehaltene Formvorschriften entdeckt hatte. Dirk Steinmüller wird das Papier zu Freizeitangeboten für Jugendliche überarbeiten und erneut vorlegen.
Bürgermeister Alexander Wright (Bündnis90/Die Grünen) kam in den Stadtteil, um sich den Bürgervertretern vorzustellen und lobte gleich zu Beginn die gute Zusammenarbeit, durch die beim Fischsterben im Kleebach (der Anzeiger berichtete) Schlimmeres verhindert wurde.
Eingeladen waren Vertreter der Sonnenland eG (Buseck) und der Stadtwerke Gießen AG, um über Bürgersolaranlagen zu berichten. Die Vorstände Franz Borgmann und Dr. Thomas Buchkamp stellten die Genossenschaft vor. Diese wird ehrenamtlich geführt und entwickelt und betreibt Solaranlagen auf genossenschaftlicher Basis in der Region.
Private Eigentümer von Eigenheimen seien aber in aller Regel keine Kunden. Der Aufwand dafür sei zu groß. Sonnenland baut ihre Anlagen auf Schulen, Dorfgemeinschaftshäuser, Hallenbäder und auf Freiflächen. Das Dach, unter dem die Bürgervertretung tagte, ist auch mit einer Solaranlage der Stadtwerke versehen, erläuterte deren Vertriebsleiter Andreas Fuchs über Projekte des Unternehmens.
Umfangreich fiel der Antrag zu einer grundhaften Sanierung der Kleinlindener Straße aus. Elf Punkte formulierte die SPD aus Ergebnissen eines Workshops mit den Anwohnern vor einigen Wochen (der Anzeiger berichtete): Keine Fahrbahnschwellen, Erhaltung des Baumbestandes, Anlegen eines Radwegs und Verlegung der Bushaltestelle Gallichten sowie eine Querungshilfe. Tempo 30 im kompletten Straßenverlauf, mindestens aber teilweise im Bereich der Stichstraße zum Spielplatz »Gallichten« verlangen die Bürgervertreter ebenso wie die Sperrung für den Transit-Schwerverkehr. Karl Kramer (CDU) sah den Antrag kritisch, nicht nur Anwohner betreffen die Änderungen. Er befürchtet, dass das Wartehäuschen an der Bushaltestelle verloren geht.
Andere Prioritäten
Man müsse mehr Flächen entsiegeln forderte Lea Weinel-Greilich (Grüne). Bürgermeister und Verkehrsdezernent Alexander Wright stellte klar, dass das Tiefbauamt zu einem anderen Ergebnis bei der Bewertung des Straßenzustandes komme. Es sei nicht geplant, die Straße grundhaft zu erneuern, es gebe andere Prioritäten im Gießener Straßennetz. Diese Aussage empörte Dirk Steinmüller (CDU). Getrennt wurde über den Antrag abgestimmt, wobei in einem Punk keine Mehrheit erzielt wurde.
Die Abfallvermeidungsstrategie des Magistrats: »Ein jeder möge seinen Müll mit nach Hause nehmen« will der Ortsbeirat nicht akzeptieren. Und verlangt deshalb, mindestens an jeder dritten Parkbank des Allendorfer Rundwanderweges einen Abfallbehälter aufzustellen und dort sowie im »Allendorfer Centralpark« und anderen Parks vereinzelt Hundekotbeutelspender aufzustellen.
»In der Hüttenbergstraße brennt die Hütte«, trug eine Anwohnerin ihre Sorge zum Verkehr dort vor. Über ein Jahr warte man schon auf die Auffahrhindernisse auf dem schmalen Bürgersteig, beobachte Querrisse in der Fahrbahn und verlange Geschwindigkeitsmessungen. Passiert sei aber nichts, reagierte sie auch auf den umfangreichen Antrag für die Kleinlindener Straße. Auch die ins Gespräch gebrachten Monobusse waren Gegenstand ihres Vortrages und die Erweiterung des Tempo 30-Bereiches, der zu früh ende. Den Deponiekontrollbericht hatte Karl Kramer unter die Lupe genommen und kam zu positiven Ergebnissen: Keine Setzungen und keine Geruchsbelästigungen gehen von dem ehemaligen Müllberg aus.