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Kooperationsprojekt zur Friedensforschung

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Prof. Sedeeq (r.) übergibt das Wappen der University of Duhok als Gastgeschenk an Prof. Peters. Foto: Dima Mahjoub © Dima Mahjoub

Gießen (red). Welche Rolle spielen lokale Akteure für die Friedenssicherung? Greifen Ansätze zur Friedenssicherung durch Bildung und Science Diplomacy? Welche Folgen hat die Migration?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Konferenz zum Thema »Frieden in komplexen Zeiten« von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, aus der MENA-Region (»Middle East and North Africa« / Nahost und Nordafrika), aus Lateinamerika und Subsahara-Afrika, die an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) stattgefunden hat. Geopolitische Rahmenbedingungen spielten in den fachlichen Diskussionen im Rahmen der dreitägigen Konferenz ebenfalls eine wichtige Rolle.

Eine Gruppe von elf Professoren sowie Doktoranden der University of Duhok, Irak, war für die Durchführung der gemeinsamen Tagung zu Gast an der JLU. Gastgeber war Prof. Stefan Peters, Leiter eines Kooperationsprojekts zur Friedensforschung und Professor für Friedensforschung. Die Kooperation im Projekt »Frieden lehren und Frieden lernen: international - interdisziplinär - innovativ« wird aus Mitteln des DAAD (Förderlinie Hochschulkooperation mit dem Irak) gefördert. Die internationale Tagung wurde vom Dekan des Fachbereichs 01 - Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Bernhard Kretschmer, eröffnet.

»Gerade in den aktuellen Zeiten dürfen die verschiedenen Krisen- und Konfliktregionen der Welt nicht aus den Augen verloren werden,« betonte Peters. »Die Tagung hat verdeutlicht, vor welch schwierigen Herausforderungen der Frieden im Irak steht, aber auch hoffnungsvolle Ansätze zur Förderung der Stabilisierung und des Friedens aufgezeigt.« Sein irakischer Kollege, Prof. Jotyar Sedeeq, Projektverantwortlicher der University of Duhok und Direktor des Centre for Peace and Conflict Resolution Studies, dankte dem DAAD und der JLU für die Unterstützung und stellte die Bedeutung der akademischen Brücken heraus. »Ich hoffe, dass die Kooperation nach dem erfolgreichen Start ausgeweitet und insbesondere im Feld der Friedenspädagogik verstärkt wird.«

Koordinatorin Dima Mahjoub, ebenfalls JLU, stellte das Ziel des gegenseitigen Lernens im Kooperationsprojekt heraus: »Der Besuch der Delegation der University of Duhok ermöglicht uns an der JLU Gießen ein besseres Verständnis der Konflikte und des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Kontextes für die weitere Kooperation.«

Im Anschluss an die Tagung fand eine Exkursion nach Weimar und nach Berlin statt. In diesem Rahmen wurden Inhalte etwa zum Umgang mit der gewaltsamen Vergangenheit an Praxisbeispielen vertieft. Zudem ermöglichte die Exkursion informelle Gespräche und die Erweiterung der Netzwerke.

Der Gegenbesuch einer Delegation der JLU ist für Dezember vorgesehen. Das Kooperationsprojekt läuft bis Ende 2023.

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