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Kreditvolumen ausgebaut

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Von: Thomas Wißner

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Die Commerzbank Gießen hat die Kundenbetreuung neu ausgerichtet. Archivfoto: Wißner © Thomas Wißner

Die Commerzbank Gießen zieht für 2022 eine positive Bilanz - trotz komplexer Herausforderungen. Die ganzheitliche Betreuung der Kunden habe sich im vergangenen Jahr bewährt.

Gießen (red). Krieg, Inflation, Energie-Krise - die komplexen Herausforderungen im Jahr 2022 haben auch die Beratungsgespräche der Commerzbank Gießen geprägt. »Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft haben sich grundlegend geändert. Lieferengpässe und gestiegene Preise haben das Geschäft der Unternehmen beeinflusst«, erläutert Stefan Nodewald, Niederlassungsleiter Firmenkunden Mittel-, Nord- und Osthessen in einer Pressemitteilung. »Für viele unserer Kunden standen daher Beschaffungssicherheit und Liquiditätssicherung im Fokus.«

So verlagerten Unternehmen Produktionsstandorte, regionalisierten Lieferketten und erhöhten Lagerbestände. Angesichts der unsicheren Aussichten hielten sie sich mit Investitionen in neue Maschinen oder Anlagen zurück. Zugleich wurden Kreditlinien verstärkt in Anspruch genommen, um zum Beispiel auf steigende Einkaufspreise reagieren zu können, so die Erfahrung des Geldinstituts.

»Durch die Corona-Pandemie sind viele Unternehmen gut auf Krisensituationen eingestellt. Wir können unsere Kunden als langjährige Partner dabei gut begleiten und flexibel auf die individuellen Anforderungen reagieren«, führt Nodewald weiter aus. Insgesamt konnte nach seinen Worten das Kreditvolumen im Firmenkundensegment 2022 in Mittel-, Nord- und Osthessen um drei Prozent leicht ausgebaut werden. Bei Unternehmerkunden, also kleinen und mittelständischen Unternehmen bis zu 15 Millionen Euro Jahresumsatz, sei das Kreditvolumen in der Region Gießen um 3,5 Prozent gestiegen.

Sicherheit bei Geldanlagen

»Unsere langjährige, ausgewiesene Expertise als Mittelstandsbank führt zu einer engen Vernetzung mit unseren vermögenden Privatkunden, von denen zwei Drittel einen unternehmerischen Hintergrund haben«, ergänzt René Zinser, der als Gebietsleiter das Geschäft mit vermögenden Kunden verantwortet. »Die ganzheitliche Betreuung unserer Kunden auf privater und geschäftlicher Seite hat sich im vergangenen Jahr bewährt.«

In der Region Gießen betreut die Commerzbank in diesem Segment ein Geschäftsvolumen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro. »Die unsicheren Rahmenbedingungen haben dabei zu einem gestiegenen Beratungsbedarf geführt«, so Zinser. Bei der Geldanlage verhielten sich viele Kunden zurückhaltend. »Einerseits haben viele Anleger angesichts des Kriegs gegen die Ukraine und der Schwankungen an den Börsen vorsichtig reagiert und abgewartet. Der Sicherheitsaspekt stand hier im Fokus«, so Zinser. Das Einlagenvolumen lag in der Region mit 530 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

»Andererseits nutzten einige Anleger die niedrigen Kurse auch für einen Einstieg«, erklärt Zinser. »Eine Anlage in Wertpapiere bleibt gerade in diesen Zeiten auch sinnvoll, denn sie bietet auf lange Sicht den besten Inflationsschutz.« Auch nachhaltige Geldanlagen waren weiterhin gefragt. So sei das Volumen des Fonds Klimavest der Commerz Real, der in Solar- und Windparks investiert, in der Region Gießen im vergangenen Jahr um 62 Prozent auf 10,9 Millionen Euro gestiegen.

Bausparen wieder beliebter

Auf der Kreditseite sei das Bestandsvolumen von Baufinanzierungen weiter um 33 Prozent auf 532 Millionen Euro gestiegen.

Infolge der Zinswende und der wirtschaftlichen Unsicherheit habe sich das Neugeschäft mit Baufinanzierungen aber im Jahresverlauf abgekühlt. »Einen gegenläufigen Trend sehen wir indes beim Abschluss von Bausparverträgen. Damit haben sich Kunden einen Zinsvorteil gesichert«, so Zinser. Das Abschlussvolumen in der Region Gießen betrug laut Commerzbank 10,5 Millionen Euro. Das bedeute eine Steigerung zum Vorjahr um 84 Prozent.

Ungebrochen sei auch der Trend zur Smartphone-Nutzung. »Die Banking-App ist inzwischen der am häufigsten von unseren Kunden gewählte Kanal zur Bank«, so Zinser. Von bundesweit 70 Millionen monatlichen Logins erfolgten 80 Prozent über die App. In der Region nutzten 67 Prozent der Kunden Digital-Banking. Bei Unternehmerkunden seien es sogar 79 Prozent. Mit einem Anruf über die App gelangen Commerzbank-Kunden zugleich bequem ins Beratungscenter: »Mit unserem Beratungscenter haben wir die Lücke zwischen Filiale und reinem Online- und Mobile-Angebot geschlossen«, erläutert Zinser. Hier stünden den Kunden qualifizierte Berater telefonisch, per Mail oder Video auch abends und am Wochenende zur Verfügung - zu allen Finanzthemen wie Konten, Wertpapieren und Immobilienfinanzierungen.

»Unser Ziel ist es, dass es für Kunden keinen Unterschied mehr macht, Bankgeschäfte zu Hause oder in einer Filiale zu erledigen.«

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