»Längst überfällige Busanbindung«

Jahrelang haben nur Überlandbusse die Margaretenhütte in Gießen angesteuert. Das soll sich ändern.
Gießen (olz). Mit dem Stadtbus die Margaretenhütte erreichen? Bislang geht das nicht. Noch nicht. Denn mehrheitlich haben die Stadtverordneten jetzt den Magistrat gebeten, eine »bedarfsgerechte Anbindung« des Quartiers an die Stadtbusse zu schaffen. Der Antrag von Grünen, SPD und »Gießener Linke« sieht zudem die Sicherung des Kinderspielplatzes auf der nordwestlichen Seite der Margaretenhütte und Querunghilfen auf dem Weg zur Kita im Alten Wetzlarer Weg vor. Nur die AfD hat das Papier der Partner abgelehnt.
Fast wirkt es so, als stünden die Wohnhäuser an der Henriette-Fürth-Straße auf einer Insel. Was die Anbindung an den Stadtbusverkehr angeht, ist das seit vielen Jahren eine Tatsache. Aber »mit der Bebauung des Areals Güterbahnhof ist in den vergangenen Jahren ein neues Quartier entstanden, das bislang nicht an den Stadtbusverkehr angebunden ist. Gleichzeitig liegt hierin eine Chance, die längst überfällige Stadtbusanbindung für die Margaretenhütte zu ermöglichen, für deren Bewohner es keine beziehungsweise kaum fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten, Vereinsaktivitäten oder Gastronomie gibt«, heißt es in der Begründung des Koalitionsantrags. Die Anbindung sei nicht nur aus ökologischen Gründen notwendig. Sie ermögliche Anwohnern und speziell Kindern gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe. »Die Stadtbuslinie bedeutet für die Bewohner der Margaretenhütte, dass sie in Zukunft mit dem Bus zur Arbeit, zum Einkaufen und zum Sportverein kommen können«, bestätigt Kamyar Mansoori, verkehrspolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Stadtfraktion. Im November sei der SPD-Ortsverein Gießen-Süd zu Gast auf der Margaretenhütte gewesen. »Neben anderen Themen ging es um verkehrstechnische Anliegen der Anwohner. In der Folge wurde aus den Reihen des Ortsvereins eine Initiative im Stadtparlament gestartet«, informiert die Partei in einer Mitteilung über Hintergründe der Entscheidung der Stadtverordneten. Die genaue Gestaltung der Buslinie werde im Rahmen des Nahverkehrsplans festgelegt.
Die vorgesehenen Querungshilfen greifen einen Beschluss des Stadtparlamentes aus dem vergangenen November auf. Seinerzeit hatten die Stadtverordneten die Befestigung der Wege zwischen Margaretenhütte und Kita beschlossen. Jetzt gelte es, diesen Weg »sicher zu gestalten und entsprechend an Gefahrenzonen sichere Querungsmöglichkeiten für Kinder und Eltern zu schaffen«, begründet die Koalition. Eine Sicherung des Spielplatzes ist zwischenzeitlich mit einem Zaun erfolgt.