»Laufend« Solidarität beweisen

Der Gießener Frauenlauf wird am 20. Mai nach zwei Jahren Zwangspause wieder in Präsenz stattfinden. Anmeldungen sind bis 18. Mai möglich, immer freitags kann frei trainiert werden.
Gießen (ekr). Nach zwei Jahren wird der Gießener Frauenlauf am 20. Mai erstmals wieder »in echt« stattfinden. Bis dahin haben die Läuferinnen noch Zeit, sich vorzubereiten. Dazu bieten die Veranstalter ein wöchentliches und nicht-anmeldepflichtiges »Warm Up«-Training an. Immer freitags um 18.30 Uhr laufen oder walken alle, die Lust haben, entweder die kurze Strecke über 5,2 Kilometer oder die lange Strecke über 9,6 Kilometer, jede in ihrem eigenen Tempo. Start ist am Eingang von Intersport Begro im Schiffenberger Tal.
Freitags Training
Das Training dient einerseits der Übung, hat aber auch das Ziel »dass Neueinsteigerinnen an die Strecke herangeführt werden«, erklärt der Vorstandsvorsitzende der LGV Marathon Gießen, Oliver Lauff. Gleichzeitig stehe aber auch die Motivationsförderung im Fokus, denn es »geht um Spaß und geht um die Gruppe«, fügt er hinzu. Bei der letzten Live-Veranstaltung vor der Corona-Pause waren 424 Läuferinnen am Start, nach zwei Jahren virtuellem Lauf mit jeweils ungefähr 100 Teilnehmerinnen sei man nun gespannt, wie viele Frauen dieses Jahr für den guten Zweck wieder in Präsenz antreten werden.
»Man traut sich manchmal nicht mehr so richtig in die Masse«, aber es wäre schön, wenn man wieder in den Bereich kommen könnte«, wirbt Lauff und verweist auf die Website, über die man sich noch bis zum 18. Mai, 20 Uhr, für den Frauenlauf anmelden kann.
Aufgrund der Pandemie und entsprechenden Planungsschwierigkeiten seien Nachmeldungen dieses Jahr nicht möglich. Startgelder sind für die Kurzstrecke sieben Euro, für die Langstrecke acht Euro. Der Erlös wird wie immer an ein Frauenprojekt gespendet, dieses Jahr gehen die Einnahmen an das Frauenhaus Gießen. Seit ungefähr 40 Jahren bietet das Frauenhaus Gießen Platz für Frauen und Kinder in schwierigen Lebenslagen. Mitarbeiterin Louise Svetaschov betont die Bedeutung von Spenden und zeigt sich dankbar für die Unterstützung durch den Frauenlauf. Zusätzlich soll aus aktuellem Anlass auch ein Teil des Geldes an Frauen und Kinder, die aus der Ukraine geflüchtet sind, gespendet werden. Besonders stolz zeigen sich auch Landrätin Anita Schneider und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Gießen, Heike Bader, deren »Landkreis-Team« im vergangenen Jahr mit den meisten Läuferinnen gestartet ist. »Unser Ziel ist es immer, eins der stärksten Teams zu werden«, so Schneider. »Wir freuen uns auch, dass wir immer wieder Frauen im Landkreis ansprechen und dafür gewinnen können.« Der Lauf sei gut für den Teambildungsprozess, darüber hinaus sei es aber auch einfach schön, gemeinsam als Frauen Solidarität zu zeigen, ohne sich dabei messen zu müssen.
Außerdem habe sie vor einiger Zeit erfahren, dass es Frauen erst seit 1972 erlaubt ist, überhaupt an Marathons teilzunehmen, »da setzt ein solcher Frauenlauf auch manchmal ein Statement«.