Linneser Frauen in EAEH
Gießen (red). Mit wissenschaftlichen Fragen haben sich die »Linneser« Frauen nur am Rande beschäftigt. Tatsächlich aber stand das Thema Mathematik auf dem Stundenplan im Beschulungsprogramm, als die Frauen die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) in der Rödgener Straße besuchten. Ingrid Hubing hat das Angebot für die Kinder der Flüchtlingsfamilien vor fünf Jahren mit anderen Engagierten gegründet.
Seitdem gibt es ein schulisches Angebot von der ersten bis zur zehnten Klasse. Angedockt ist es an die Brüder-Grimm-Schule in Kleinlinden. Marei Scholz, seit einigen Jahren ebenfalls als Lehrkraft in der EAEH aktiv, informierte die Gäste: Derzeit besuchen etwa 80 Kinder und Jugendliche aus 18 Nationen das Beschulungsangebot. Viele kommen aus Afghanistan, andere aus Syrien, aus Nordmazedonien, aus der Ukraine oder aus dem Irak. Die Räume für den Schuluntericht befinden sich in dem Trakt, in dem auch die Familien untergebracht sind. Das Kollegium besteht aus elf Personen - Pensionäre, Seiteneinsteiger, Studierende. Unterrichtet wird Deutsch als Zweitsprache.
Manche Kinder seien noch nie in einer Schule gewesen; viele hätten auf der Flucht Dinge erlebt, die sie bis in den neuen Alltag hinein verfolgen. Ingrid Hubing: »Wir geben den Kindern Struktur und ein emotional warmes Klima, eine Willkommenskultur.«