»Mache Reisen zu deinem Beruf«

Bei der Ausbildungsmesse für Tourismuskaufleute an der Max-Weber-Schule Gießen stellten verschiedene Unternehmen das Berufsbild in seinen unterschiedlichen Facetten dar.
Gießen (gt). Die Nachfrage nach einer Ausbildung zur Tourismuskauffrau bzw. zum Tourismuskaufmann hat in den letzten Jahren rapide nachgelassen. Das war der Anlass für die Gießener Max-Weber-Schule, mit einer Ausbildungsmesse auf dieses attraktive Berufsbild aufmerksam zu machen. Die Devise: »Mache Reisen zu Deinem Beruf«.
Das Interesse von künftigen Schulabgängern aus der Gießener Umgebung war zwar überschaubar, denn die meisten Besucher kamen klassenweise aus der Wirtschaftsoberschule am Oswaldsgarten. Trotzdem war Organisatorin Sarah Clausnitzer zufrieden. »Es ist uns gelungen, die Tourismusbranche in den Fokus zu rücken«, lautet ihr Fazit. Geschehen ist das schon im Vorfeld durch die vielen Einladungen an heimische Schulen, durch umfangreiche Informationen auf der Homepage der Max-Weber-Schule sowie durch die Ankündigungen der Messe in der Lokalpresse.
Die heimischen TourismusBetriebe hatten dieser kleinen Spezialmesse den Vorzug gegeben gegenüber der großen Messe »Chance« mit zahlreichen Arbeitgebern kürzlich in den Hessenhallen.
Acht Unternehmen waren in der MWS-Aula vertreten: Mila Reisen (Lich), Kultura Reisen (Dutenhofen), GTW Touristik, Gimmler Reisen (beide Wetzlar) sowie Behringer Touristik, Service Reisen, DER Reisebüro und TUI Reisecenter (alle Gießen).
Alle setzten an ihren Ständen aktuelle Auszubildende oder junge Mitarbeiter ein, um die Hemmschwelle für persönliche Ansprachen durch die jungen Besucher niedrig zu halten.
Ob die Messe ihr Ziel erreicht hat, dass sich wieder mehr junge Leute mit Abitur, mittlerer Reife oder gutem Hauptschulabschluss für die Reisebranche interessieren, wird sich spätestens zum nächsten turnusmäßigen Ausbildungsbeginn am 1. August zeigen.
Wenn keine Trendwende geschafft wird, könnte das bedeuten, dass mittelfristig die Spezialklassen an der Max-Weber-Schule auslaufen. Die angehenden Tourismuskaufleute müssten dann zum Berufsschulunterricht jeweils nach Kassel oder Frankfurt fahren.
Klassenlehrerin Clausnitzer hofft inständig, dass den Auszubildenden das erspart bleibt und dass sie weiterhin künftige Reiseexperten unterrichten darf: »Ich bin schließlich mit Leib und Seele Tourismuskauffrau.«