Mehr Platz für den Sport

Es geht um mehr als einen neuen Kunstrasenplatz. Die TSG Wieseck aus Gießen plant Änderungen auf ihrem gesamten Gelände.
Gießen. Eine besondere Herausforderung für die TSG Wieseck: Das vereinseigene Sportgelände soll den »aktuellen sportlichen Anforderungen angepasst werden«. Der Verein will unter anderem den Bau eines weiteren Kunstrasenplatzes und die Verlegung des bestehenden Rasenplatzes umsetzen. Nach derzeitigen Planungen könnte der Startschuss für das Projekt im Herbst fallen. In der kommenden Woche befasst sich der Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Naturschutz, Stadtentwicklung, Energie und Verkehr mit dem Thema. Auf der Tagesordnung steht dann der Bebauungsplan »Sportzentrum Wieseck am Ried«. Genauer gesagt der Einleitungsbeschluss für den Plan, der eine Fläche von rund 1,8 Hektar umfasst. Der zweite Kunstrasenplatz sowie die damit verbundene Neuorganisation der weiteren Sportfelder und -bereiche im planungsrechtlichen Außenbereich seien Anlass und begründeten das Erfordernis für ein Planverfahren, heißt es in der Magistratsvorlage.
Wichtig für die Weiterentwicklung
»Wer die Entwicklung der TSG Wieseck in den letzten zehn bis 20 Jahren verfolgt hat, konnte sehen, dass neben den sehr erfolgreichen Leichtathletinnen mit viel Engagement eine große Fußballjugendabteilung mit zur Zeit 22 Mannschaften in allen Altersklassen aufgebaut wurde, die oft in hohen und höchsten Spielklassen am Start sind und die im Ruf steht, einer der erfolgreichsten Ausbildungsvereine in Deutschland zu sein«, begründet die TSG ihr Projekt. In den letzten beiden Jahren habe man die Zusammenarbeit zwischen Senioren- und Jugendabteilung ausgebaut. Die Bedeutung der Basisarbeit im Nachwuchs zeige sich am erfolgreichen Einsatz von U19-Spielern bei den Senioren durch Rückkehr von ehemaligen Trainern und Jugendspielern mit »tollen Erinnerungen an ihre früheren Zeiten« bei der TSG. Weiterer Beleg sei auch die große Erfahrung der Jugendleitung, wenn es etwa um Unterstützung und Sponsoring gehe. Daneben sprächen zwei Aufstiege der Herrenmannschaften in Folge für sich. »Diesen so erfolgreichen Weg für viele Kinder und Jugendliche und natürlich auch für die TSG möchten wir gerne fortsetzen und weiter ausbauen. Den größten Engpass stellen dabei unsere beiden Sportplätze dar. Im Training ist es leider oftmals nicht möglich, reale Spielsituationen zu trainieren, wenn zwei, drei oder sogar vier Mannschaften gleichzeitig auf dem Platz sind. Darum ist dieser Ausbau ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Vereins«, so die Wiesecker TSG.
Neben dem neuen Kunstrasenplatz und der Verlegung des Rasenplatzes will der Verein die Aschenbahn der Leichtathleten durch eine 100 Meter-Tartan-Sprintstrecke mit anschließendem Kurvenauslauf ersetzen. »Die Wurf- und Sprunganlagen werden erneuert und teilweise neu platziert. Das neue Gelände und die Modernisierung bieten auch für die erfolgreich wachsende Basketballabteilung mit zehn Teams - unter anderem den Regionalliga-Damen - sowie den Turn- und Kindergruppen eine qualitativ hochwertige Erweiterung der Trainingsmöglichkeiten«, teilt der Verein mit. Die Magistratsvorlage verweist zudem auf die planungsrechtliche Vorbereitung für die Errichtung weiterer Nebenanlagen. Und »Anforderungen, die durch die Schulsportnutzung entstehen, sollen ebenfalls Berücksichtigung finden. Der Neubau von Tribünen und Räumlichkeiten zur Unterbringung von Sportgeräten sowie die Möglichkeit einer moderaten baulichen Erweiterung der Geschäftsstelle sollen durch entsprechende Festsetzungen gesichert werden«.
Finanzierung auch mit Eigenmitteln
Hinsichtlich der Umgebungsnutzungen werde eine Immissionsminderung angestrebt. »Darüber hinaus soll die Optimierung und Neuordnung der Parkplätze zwischen Sporthalle und Bürgerhaus auf städtischer Fläche (außerhalb des Geltungsbereichs) unter Berücksichtigung und möglichst weitgehendem (Teil-)Erhalt des Baumbestandes über einen städtebaulichen Vertrag geregelt werden.« Neben Fördermitteln und Sponsoren setzt der Verein bei der Finanzierung auf angesparte Eigenmittel. Darüber hinaus werde man Eigenleistungen in erheblichem Umfang bei der Umgestaltung des Geländes erbringen können.
