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Mobilität in vielen Formen

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Oben ohne geht es auch: Zahlreiche Marken und Modelle ließen sich in den Hessenhallen begutachten. Fotos: Jung © Jung

Die Neuwagenmesse GINA in den Hessenhallen sorgt nach langer Corona-Zwangspause für viele zufriedene Händler und Besucher.

Gießen. Ob besonderer Sonntagsspaziergang oder Interesse an bestimmten Marken und Modellen: Die Neuwagenmesse GINA in den Hessenhallen bot ihren Besuchern am Wochenende beides. Nach drei Jahren Corona-Zwangspause waren die beteiligten 14 Autohändler aus Gießen und der Region gespannt, wie die Reaktionen des Publikums aussahen.

Vieles hat sich verändert

Seit der vergangenen Auflage der Messe hat sich vieles geändert: die E-Mobilität ist auf dem Vormarsch, Benziner und Diesel sind dennoch nach wie vor im Angebot. Erstmals mussten die Gäste einen kleinen Obolus bezahlen, um in die geheizte Halle zu kommen. Für einen Euro ließen sich dort rund 200 Fahrzeuge bestaunen, Sitzpositionen testen, Kofferräume bemessen. Und gute Gespräche mit den Experten führen.

Anschließend verließen die Besucher das Gelände ohne Tragetaschen und Stapel von Prospekten, denn diese Form der Präsentation gehört der Vergangenheit an. Mit dem Smartphone am Stand ergänzende Informationen einzuholen oder zu Haus online am Computer weitere Details zu erfahren: Das ist mittlerweile der Weg, um zu informieren.

Auch einige Gesichter bei den beteiligten Autohäusern hätten sich geändert, berichtete Sven Lindemann, Sprecher der GINA. Insofern seien die Planungen für die Durchführung »schon eine Herausforderung« gewesen. Die Leute nutzten nun nach seiner Beobachtung wieder die Gelegenheit, unter einem Dach zu vergleichen, welches Modell sie bevorzugen. »Das kommt gut an.«

Und wie kam es zum Eintrittspreis von einem Euro? In der Vergangenheit sei die Besucherzahl nicht gemessen, sondern nur geschätzt worden. Jetzt werde nach dem Zählen der Geldstücke klar, wie viele Menschen angelockt wurden. Aus den Einnahmen soll eine Spende werden, deren Verwendung nach der Abschlussbesprechung festgelegt werden soll.

Fast alle Gießener Händler waren in den Hessenhallen vertreten, zwei haben abgesagt, weil sie keine Ausstellungswagen zur Verfügung hatten. Mangels Masse an Fahrzeugen gab es keine Probefahrten. Zudem war das Gelände eingezäunt, es hätte einen logistischen Aufwand erfordert, das Tor für die Probefahrten immer wieder zu öffnen und zu schließen. »Schöne Veranstaltung, gut, dass es sie wieder gibt«, meinte ein älterer Herr, der neugierig den Ladevorgang bei einem Elektroauto in Augenschein nahm. Schwerpunkt der GINA 2023 war die Mobilität in unterschiedlichen Formen, wie Lindemann erklärte. Sein eigener Arbeitgeber, der Mercedes-Händler Neils & Kraft, setzte einen Schwerpunkt auf die E-Mobilität. Am Stand des Unternehmens war auch der Auszubildende Finn Rottgardt anzutreffen, der als Automobilkaufmann demnächst seine Zwischenprüfung ablegt. Er informierte junge Menschen über die Ausbildungsplätze in seinem Betrieb. Auch an anderen Ständen wurde um Auszubildende geworben.

Ein alter Hase in Sachen E-Mobilität ist Edgar Damm aus Nieder-Ohmen. Er steht vor der bereits dritten Anschaffung eines solchen Fahrzeugs und will wieder die Marke wechseln. »Das Internet ist schön und gut«, aber er wolle sich vor Ort umschauen, anfassen, die Motorhaube öffnen und die Sitze und das Lenkrad an seine Körpergröße anpassen, erklärte er. »Das ist ja ein Kofferraum«, stellte er staunend fest, als sich eine Klappe beim Smart öffnete. Die befindet sich über dem Motor, nicht größer als ein Einkaufskorb. Immerhin passt dort ein Ladekabel und ein wenig Zubehör hinein.

Werben um die Auszubildenden

»Man muss lernen, elektrisch zu fahren«, berichtete der Kenner. Das E-Auto müsse mehr man mehr rollen lassen. Doch allein auf diesen neuen Antrieb verlässt er sich nicht. In der Garage steht noch ein Verbrenner, wegen eines Anhängers. Sein Golf ist 20 Jahre alt, verrät Jochen Löwer aus Garbenteich, der mit seiner Frau eine Runde dreht. Ein Elektroauto kommt für das Ehepaar nicht infrage. Wert legt der Brummifahrer dagegen auf eine Anhängerkupplung, um Fahrräder transportieren zu können. Angenehm überrascht über das positive Feedback war Daniela Schmidt an ihrem Stand für E-Bikes. Viele Leute informierten sich bei ihr. Umfassende Gespräche schlössen sich sicher an, hofft die Wettenbergerin.

Für den zufriedenen Thilo Hain, Geschäftsführer vom Autohaus Hain, war auch der Sonntag sehr erfolgreich und gut besucht. Auffällig für ihn waren die vielen Familien, die in die Hessenhallen kamen. Er hofft nun auf »hoffentlich viele Verkäufe in den nächsten Tagen und Wochen«.

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Ganz nah dran: Ein Besucher am Smart-Stand. © Klaus-Dieter Jung

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