Neuer Radar-Anhänger mit Aufklebern »verziert«

Unbekannte machten sich in der Gießener Ringallee an einem der Blitzer zu schaffen. Allein in der ersten Woche ist die Geschwindigkeit an beiden ausgewählten Standorten 400 Mal überschritten worden.
Gießen (bl). Blitzer sind bei Autofahrern nicht gerade beliebt - sollen sie aber auch gar nicht sein. Denn natürlich besteht ihre primäre Aufgabe darin, Raser zu erwischen, um Temposünden zu ahnden und Gefahrenstellen zu entschärfen. Bisweilen wird sogar versucht, stationäre und mobile Messgeräte außer Gefecht zu setzen.
Flexibel einsetzbar
Die zwei neuen »Enforcement Trailer«, die von der Stadt gerade erst für rund 300 000 Euro angeschafft worden sind, um in Gießen flexibel einsetzbar die Geschwindigkeit im Straßenverkehr zu überwachen, lassen sich jedoch nicht so leicht beschädigen. Zum Schutz vor Vandalismus sind die 1,3 Tonnen schweren absenkbaren Anhänger gepanzert und obendrein mit einer Feuerlöschanlage ausgestattet.
Unbekannte hatten nun jedoch eine andere Idee, von der sie sich offenbar versprochen haben, möglichst effektiv die Funktionstüchtigkeit jener Radarfalle einzuschränken, die jüngst in der Ringallee in Höhe der Theodor-Litt-Schule platziert worden war. Die Leiste für Blitz und Kamera wurde nämlich in voller Breite mit sechs rautenförmigen Aufklebern »verziert«. Hinweise auf den Verursacher lägen bisher nicht vor, teilt die Stadt auf Anfrage des Anzeigers mit.
»Keine Anleitung zur Sabotage«
Nachvollziehbarerweise mochte man sich indes im Rathaus nicht dazu äußern, ob die Anhänger mit solchen Maßnahmen tatsächlich in ihrem Betrieb beeinträchtigt oder komplett lahmgelegt werden können. Es gebe selbstverständlich Sicherungssysteme, heißt es weiter. Wie diese funktionieren, sei aber ebenfalls nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Schließlich solle keine »Anleitung zur Sabotage« geliefert werden.
Dass die Aufstellung der »Enforcement Trailer« Sinn macht und wohl notwendig ist, scheint sich bereits zu bestätigen. Allein in der ersten Woche sei an beiden ausgewählten Standorten die zulässige Geschwindigkeit jeweils 400 Mal überschritten worden. In welcher Höhe das im Einzelfall geschehen ist, müsse aber noch ausgewertet werden.