Neuer Teich unter Stress

Die Stadt Gießen weist auf Gefahren des Blaualgenteppichs hin. Aufgrund der Hitze haben sich die Bakterien wieder verstärkt ausgebreitet. Hunde sollte keinesfalls das Wasser trinken.
Gießen (red). Aufgrund der großen Hitze ist der Neue Teich im Stadtpark in der Wieseckaue wieder von Blaualgen besiedelt. Der Teich leidet unter dem Hitzestress, da es in den Trockenperioden nebst einer Verschärfung der Niedrigwassersituationen gleichzeitig auch zu einer Erhöhung der Wassertemperatur kommt. Blaualgen profitieren davon, erläutert die Stadt in einer Pressemitteilung. Hundebesitzer sollten aufpassen: Einige der Blaualgenarten erzeugen Gift, das ein Gesundheitsrisiko darstellt. Hunde sollten das Wasser nicht trinken!
Hochsaison haben die Blaualgen normalerweise Mitte bis Ende August. Blaualgen sind, obwohl der Name es vermuten lässt, keine Algen, sondern Bakterien - ihre wissenschaftliche Bezeichnung lautet Cyanobakterien. Generell nimmt aus physikalischen Gründen Wasser bei erhöhten Temperaturen weniger Sauerstoff auf.
Das vermehrte Wachstum der Unterwasserpflanzen und Fadenalgen sorge tagsüber noch für eine hohe Sauerstoffproduktion. Beim Absterben dieser großen Biomassen kann es durch Abbauprozesse zu Sauerstoffmangel am Teichgrund kommen.
»Je wärmer der Winter und je höher die Frühjahrstemperaturen sind, desto früher setzt eine Algenblüte ein, im Neuen Teich sind es die freischwebenden Algenarten, die das Wasser oliv färben und es undurchsichtig machen«, heißt es weiter. Hingegen zeigte sich im Schwanenteich Mitte Juni in Ufernähe zeitweise eine rosaschillernde Massenmehrung von Zooplankton (Daphnien). Diese filtern aus dem Wasser Mikroorganismen, u.a. Schwebalgen. Anders als im Neuen Teich ist hier das Wasser daher klar.
Falls die langersehnten Niederschläge fallen, ist das für Gewässer und Teiche leider keine Entwarnung. Organisches Material, wie Laub und Schlamm, das aus dem Gewässerumfeld, gedüngten Feldern oder aus Kanalisationen mit Starkregen in die Bäche und Flüsse gelangt, bringt weiterhin belastende Nährstoffe mit.