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Niemals aufgeben

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Von: Rüdiger Schäfer

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Die Kinder des Awo-Familienzentrums »Kinder der Welt« aus der Ederstraße tragen drei Lieder für die Senioren vor. Foto: Schäfer © Schäfer

Der Tag der »Älteren Generation« wird stets am ersten Mittwoch im April begangen. Mitglieder des Magistrats und Vertreter des Seniorenbeirats brachten Blumen in die Pflegeeinrichtungen der Stadt.

Gießen . Sich aufgeben, die Flinte ins Korn werfen, wenn man im Alter mit unüberwindbar scheinenden Problemen konfrontiert wird? Beim Tag der »Älteren Generation« im Johannesstift erzählte Eva Becker, die auch die Veranstaltung moderierte, anschaulich von zwei Möglichkeiten, wie man sich in solchen Situationen verhalten kann.

Dazu bemühte sie die Fabel »Zwei Fröschlein in der Sahne«: Zwei Frösche waren in einen Kübel mit Sahne geplumpst und es gab für sie scheinbar kein Entrinnen. Einer der Frösche gab alsbald auf und versank in der Flüssigkeit. Der andere strampelte und strampelte und hoffte auf noch eine Rettung. Plötzlich wurde durch das permanente Strampeln aus der zähen Sahne feste Butter und der Frosch konnte von ihrer Oberfläche aus dem Kübel herausspringen. »Das ist ein Beispiel dafür, dass man auch in den schwärzesten Stunden des Lebens nicht aufgeben sollte und den Glauben schon gar nicht verlieren darf«, sagte Becker.

Der Tag der »Älteren Generation« wurde 1968 ins Leben gerufen und wird stets am ersten Mittwoch im April begangen. Mitglieder des Magistrats und Vertreter des Seniorenbeirats brachten auch in diesem Jahr anlässlich des internationalen Aktionstages Blumen in die Pflegeeinrichtungen der Stadt. Dabei verteilten Kinder der nahen Kindertagesstätten zusammen mit den Vertretern der Stadt Blumen an die Senioren in den Pflegeeinrichtungen und sangen einige Lieder.

Bürgermeister Alexander Wright besuchte mit Dagmar Hinterlang vom Seniorenbeirat das Caritaszentrum »Maria Frieden«, Andreas Schaper vom Magistrat mit Inge Bietz und Sarah Roman vom Seniorenbeirat das Pflegeheim »Albert-Osswald-Haus« der Awo, Stadträtin Weigel-Greilich mit Ingrid Hubing vom Seniorenbeirat die Seniorentagesstätte »Heinrich-Albertz-Haus« der Awo in Kleinlinden, Monika Heep vom Magistrat mit Gundula Breyer-Keil vom Seniorenbeirat und Pfarrer Dr. Gabriel Brandt (Seniorenbeiratsvorsitzender) das Pflege- und Förderzentrum »St. Anna« der Caritas, Lara Herrlich vom Magistrat mit Frau Lauhus vom Seniorenbeirat das Vitanas Senioren Centrum »An der Lahn«, Renate Feick als Vertreterin des Seniorenbeirats mit Anne-Katrin Naumann vom Seniorenbüro die Tagesstätte der Behindertenseelsorge in der Südanlage 13. Der gerade neu gewählte Sozialdezernent Francesco Arman war mit Kornelia Steller-Nass, der stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirates, mit Ranunkeltöpfchen für jeden Bewohner im Johannessaal des Pflegeheimes erschienen. Arman wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass es in schnelllebigen Zeiten sehr wichtig sei, mal zur Ruhe zu kommen und sich Zeit zu nehmen, Zeit für die ältere Generation. »Denn von Ihnen können wir so viel lernen. Ihr Erfahrungsschatz ist sehr wichtig für uns. Und aus diesem Schatz sollten wir schöpfen. Nicht nur heute, sondern jeden Tag.« Steller-Nass freute sich, dass fast alle der Bewohner keine Masken mehr tragen müssen. »Wir im Seniorenbeirat und auch der Magistrat tun viel für Sie, ohne dass Sie das alles mitbekommen.«

Christa Hofmann-Bremer, die Leiterin des Johannesstiftes, thematisierte die Auferstehung Christi, weil der Aktionstag in diesem Jahr in die Karwoche fällt. Dabei bedeute »Kar« (im Althochdeutschen Kara) Jammer, Kummer, Klage. »Die Christen feierten den Einzug in die Stadt Jerusalem.« Der Palmsonntag hieße so, weil der Weg dorthin mit Palmblättern bestreut worden sei. »Die Bezeichnung Gründonnerstag ist ungeklärt.« Am Karfreitag werde der Kreuzigung Christi gedacht. Am Karsamstag ende die 40-tägige Fastenzeit. »Da am Sonntag ein leeres Grab vorgefunden wurde, ist man davon ausgegangen, dass Jesus auferstanden ist.« Für uns bedeute dies, nach »niederschmetternden Erfahrungen« wieder aufzustehen, einen neuen Aufbruch zu beginnen.

Gemeinsam gesungen unter der Leitung von Elena Hopp wurde der Kanon »Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder«. Lea Mootz rezitierte das Gedicht »Zuversicht«. Nach einem Wortspiel mit den Senioren trugen Kinder des Awo-Familienzentrums »Kinder der Welt« aus der Ederstraße drei Lieder vor, ehe die Ranunkeltöpfchen verteilt wurden.

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