Niemanden hält es auf den Sitzen
Das Feiern haben die Rödgener nicht verlernt: Das wurde deutlich bei der großen Faschingssitzung des Karnevalclubs Rödgen (KCR) im ausverkauften Bürgerhaus.
Gießen . Das Feiern haben die Rödgener nicht verlernt: Das wurde deutlich bei der großen Faschingssitzung des Karnevalclubs Rödgen (KCR) im ausverkauften Bürgerhaus.
Mit der Mini-Garde marschierte der Elferrat durch die Reihen des Publikums. Emotional zeigte sich Sitzungspräsidentin Lena Horn, als sie das Mikrofon ergriff. Mit Marcelle Hilden geleitete sie durch den Abend, der anfangs Bedenken zeigte: »Wir sind ein bisschen eingerostet.«
Die Kleinsten gefielen mit ihrem Tanz »Nobody is perfect«. Trainiert wird die Mini-Garde von Ayleen Bepperling und Johanna Damasky. Stehvermögen mussten die Gäste im Saal beim Auftritt der »Aandorfer Domspatzen« beweisen. Sie verbrachten den Auftritt der Männer mit Schunkeln, Klatschen und Singen nicht auf den Stühlen.
Fünkchen Fenja Hilden wirbelte unbeschwert über die Bühne und als Solotänzerin zeigte Pia vom Corps der Majoretten gekonnt einen Twirling-Tanz. Der KCR hat derzeit sechs Tanzgruppen und alle zeigten ihre Vorführungen: Die Midi-Garde und Tanzpaar, die Garde, »Ahhh schwierig« und Rüsselelfen gestalten das Programm mit, nachdem die Bühne immer wieder abgestreut wurde.
»Die Stadthallen GmbH meint es zu gut mit dem Bohnern«, sagte der Sitzungspräsident. Einiges in der Ortspolitik sei verwunderlich und auch »zum kichern«, meinte der »Ortsvorsteher in spe«, Alexander Rein. Dass der OB die wichtige Funktion des Kämmerers an den grünen Bürgermeister abgeben hat, gefiel dem Büttenredner gar nicht. Mit spitzer Feder hatte er die politischen Ereignisse in Rödgen zu Papier gebracht: Da werden Vereine angelappt, die Kirmes sei zu laut und keiner traue sich, Gesicht zu zeigen, was Buhrufe aus dem Publikum bestätigten. Langanhaltender Beifall bewies: Der Redenschreiber hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
Schon beim Einzug in den Saal mit ihrem Reisegepäck hatte Lore Klein aus Salzböden die Lacher auf ihrer Seite. Dicke Beine vom Flug, Schilderungen aus ihrer Ehe, Probleme mit der Kleidergröße und Erlebnisse von der Copacabana, die mit dem Ablegen ihres Kleides und einem Tanz endeten, ließen kein Auge trocken.
Bella Belvue alias Isabell Göhl aus Rodheim erzählte aus der Bütt Lebenserfahrungen. Schwungvoll wirbelten die Rorremer Dorfdäncer in ihren Trainingsanzügen über die Bühne und der Saal stand schnell Kopf. Erzähler Björn Arnold kam am Ende der Geschichte von Grüffelo zur Erkenntnis: Es gibt ihn doch, den Karnevallissimo. Und der heißt beim KCR Jochen Müller, ist der Vorsitzende und beeindruckte mit einem quirligen Tanz.
Gäste aus Buseck sind gerne gesehen bei den Rödgenern Karnevalisten: Die Showtanzgruppe »Maxims« vom Carnevalverein Alten-Buseck tanzte zu »Die Schöne und das Biest«. Schließlich beendeten die Rüsselelfen das Bühnenprogramm mit einem akrobatischen Tanz.
