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Noch keine Einigung in Sicht

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Die Geschäftsführung des UKGM zeigt sich bereit zu »guten Kompromissen«. Foto: Docter © Docter

Gießen/Marburg (lhe). Auch eine Woche vor Ablauf eines Ultimatums ist keine Einigung im Streit um einen Entlastungstarifvertrag am Uniklinikum Gießen und Marburg in Sicht. In einem Brief an die Mitarbeitenden erklärte die Geschäftsführung, man habe in der dritten Verhandlungsrunde am Freitag die Bereitschaft signalisiert, »mit der Gewerkschaft echte Schritte zu Ihrer Entlastung und zur Beschäftigungssicherung zu vereinbaren.

Diese müssen aber für das UKGM stemmbar und verkraftbar sein.« Die Forderungen der Gewerkschaft summierten sich »auf über 2300 zusätzliche Vollzeitstellen, die zu Mehrkosten von über 150 Millionen Euro pro Jahr führen würden«, so die Geschäftsführung. »Nicht nur, dass das UKGM damit nicht mehr fortführbar wäre, es gibt diese zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gar nicht auf dem Arbeitsmarkt.« Man habe zugesagt, über konkrete Entlastungen zu verhandeln und diese dann auch umzusetzen, dies sichere man zu. »Das Gesamtpaket - sichere Arbeitsplätze, attraktive Arbeitsplätze - muss am Ende jedoch zum UKGM passen und darf die Existenz keinesfalls gefährden.«

Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm sagte, der Arbeitgeber habe bei den Gesprächen nicht bestritten, dass es gut für die Versorgungsqualität des Klinikums wäre, wenn es mehr Beschäftigte gäbe, zugleich aber deutlich gemacht, dass kein Geld da sei. Ein Angebot habe es nicht gegeben. Zudem habe die Geschäftsführung signalisiert, sie könne sich vorstellen, dass die von Verdi geforderte Beschäftigungssicherung für die rund 300 Mitarbeitenden der UKGM Service GmbH Teil einer Gesamteinigung sein könnte. Zudem betonte Dzewas-Rehm: »Es gibt keinen Mangel an Fachkräften, sondern einen Mangel an Fachkräften, die unter diesen Bedingungen im Krankenhaus arbeiten wollen.« Mit besseren Arbeitsbedingungen könnten erfolgreich Pflegekräfte gewonnen werden.

Die Verhandlungen sollten am 23. März fortgesetzt werden - und damit einen Tag vor Ablauf des Ultimatums. Die Beschäftigten hatten sich streikbereit gezeigt, falls bis zum 24. März keine Einigung für Verbesserungen zustande kommt. Die Geschäftsführung des UKGM hat jedoch angedeutet, diese Frist nicht einhalten zu können. Für ernsthafte Verhandlungen brauche es Zeit »und keine Verschärfung der Lage durch Streiks und Demonstrationen«.

Die Verhandlungen betreffen die mehr als 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums, das insgesamt rund 9600 Mitarbeiter hat. Das auf zwei Standorte verteilte Uniklinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent.

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