Nummer 11 345 schwimmt am schnellsten

Über 1800 kleine und große Kunststofftierchen sind beim Entenrennen des Lions-Clubs Gießen - Justus von Liebig an den Start gegangen. Der Erlös kommt »Startklar« zugute.
Gießen (kg). An der Hitze lag es nicht, dass die kleinen und großen Kunststofftierchen eine kürzere Strecke als sonst auf der Wieseck zurücklegen mussten. Der Grund war vielmehr der niedrige Wasserstand. Und so startete das 13. Entenrennen auf der Brücke in Höhe der Kongresshalle statt am Alten Gaswerk. Trotzdem dauerte es 58 Minuten, bis die erste gelbe Ente ihren roten Schnabel nach rund 500 Metern über die Ziellinie schob. Zusammen mit dem Präsidenten des veranstaltenden Lions-Clubs Gießen - Justus-von-Liebig, Dr. Jan Keller, schwang Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher zum Startschuss eine Glocke. Die hatte der befreundete Lions-Club aus Hall in Tirol für den Besuch in Gießen mitgebracht. Sie wollten sich nämlich vor Ort einen Eindruck von dem Spektakel verschaffen, weil die Österreicher planen, im kommenden Jahr selbst ein Entenrennen zu organisieren. Die große Schaufel des Radladers kippte nach vorne und rund 1800 kleine und 43 große Enten plumpsten in das seichte und träge dahinfließende Wasser. Dicht gedrängt standen die Menschen entlang der Wieseck, Anfeuerungsrufe bildeten dennoch die Ausnahme. Für annähernd eineinhalb Stunden wurde die Fahrradstraße zur Fußgängerstraße, weil Hunderte von Zuschauern zwischen Start und Ziel in der Löberstraße unterwegs waren. Bollerwagen mit viel Gepäck und kühlen Getränken waren ebenfalls im Einsatz, denn das Thermometer zeigte 31 Grad an. Dank des Windes war die Hitze aber erträglich. Zudem boten einige Bäume Schutz vor der Sonne.
Paul, Bruno und Malte liefen aufgeregt hin und her, vier Enten ohne Verzierungen schickten die Jungs bei ihrer Premiere ins Rennen, verloren sie aber leider schnell aus den Augen. »Beim nächsten Mal ein Fernglas mitnehmen«, empfahl ein Teilnehmer. Auch Thorsten Ruppel, der in der Roonstraße zu Hause ist, musste auf vier Renntiere achten, für zwei Erwachsene und zwei Kinder.
Einige Teilnehmer hatten sich wieder richtig viel Mühe gegeben und ihre Enten in echte Kunstwerke verwandelt. Die großen weißen Exemplare fielen derweil oft nach dem Start um und trudelten nur allmählich am Zielbalken ein. Niemand blieb auf der Strecke. Markus Pfeffer, geschützt durch eine Wathose, nahm die ersten Sieger in Empfang. Der Lions-Club zeigte sich jedenfalls zufrieden mit dem Vorverkauf und der großen Beteiligung am Ufer der Wieseck. »Die Leute wollen raus und Spaß haben«, betonte ein Familienvater. Und letztlich geht es ja auch um eine gute Sache. Vom Erlös profitiert einmal mehr das sozialmedizinische Nachsorgeteam »Startklar«, das wertvolle Hilfe für Familien mit Frühgeborenen und kranken Neugeborenen sowie chronisch kranken Kindern leistet, damit sie in ein gemeinsames Familienleben starten können. Die Gewinner-Ente trägt übrigens die Startnummer 11 345. Die Belohnung: ein Besuch im Disneyland Paris für zwei Erwachsene und zwei Kinder.
Die weiteren Ergebnisse mit den Preisen werden unter www.giessener-entenrennen.de veröffentlicht.