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Nur ein Schritt zur Barrierefreiheit

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Wer die Stufe an Eingangstor gemeistert hat, kommt nun barrierefrei ins Restaurant. 8500 Euro haben die Pflasterarbeiten gekostet. Foto: Schäfer © Schäfer

Das Restaurant auf dem Gießener Schiffenberg ist jetzt ebenerdig zu erreichen. Weitere Hindernisse für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer bestehen jedoch weiterhin auf dem Gelände.

Gießen (rsa). Es hat lange gedauert, den Eingang zum Restaurant auf dem Schiffenberg barrierefrei zu machen. Die hohe Stufe an der Eingangstür stellte ein Hindernis für Menschen mit körperlichen Behinderungen dar. Viele konnten sie nicht alleine überwinden, brauchten Hilfe. Im Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen zeigte sich Kornelia Steller-Nass erfreut darüber, dass nun endlich diese Barriere beseitigt ist. Als Vorsitzende des Arbeitskreises für Behinderte hatte sie seinerzeit die Stadt um Abhilfe gebeten.

Die Veränderung fällt kaum ins Auge: Das Niveau des Legestein-Pflasters wurde in Richtung Eingangsschwelle so angehoben, dass es mit sanfter Steigung stufenlos in das Eingangspodest übergeht. Die Denkmalschutzbehörde hatte letztendlich ihr Plazet zu dieser Version erteilt.

Stadträtin Astrid Eibelshäuser, Sadullah Gülec und Birgit Schulte, die Geschäftsleitung der Stadthallengesellschaft (SHG) sowie der städtische Behindertenbeauftragte Samuel Groß überzeugten sich während eines gemeinsamen Vor-Ort-Termines von der beseitigten Hürde für gehbehinderte oder rollstuhlfahrende Gäste. »Im Vergleich zu einer mobilen Rampe, die als Notbehelf bei Bedarf angelegt wird, haben wir uns mit der Anhebung des Pflasters für die zwar aufwendigere, aber baulich schönere und denkmalgerechte Lösung entschieden.«, erläuterte SHG-Geschäftsführer Gülec. 8500 Euro betragen die Kosten der Pflasterarbeiten. Für Groß stellte die Maßnahme quasi sein erstes Projekt als neuer städtischer Behindertenbeauftragter dar. »Der Schiffenberg ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle und ebenso auch ein attraktives Ziel für Menschen mit Handicaps«, betonte SHG-Aufsichtsratsvorsitzende Eibelshäuser. »Umso schöner, dass wir den Zugang ins beliebte Restaurant erleichtern konnten, indem wir eine weitere Barriere beseitigt haben.«

Trotz aller Freude darüber, es bleiben Hindernisse: Die knapp zehn Zentimeter hohe Schwelle am Eingangsportal des Innenhofes, zum Beispiel. Auch stellt der kiesige Belag für Rollstühle ein Handikap dar, das mit erhöhter Kraftanstrengung zu meistern gilt. Auch die Schwerbehindertenparkplätze, die es bei größeren Festivitäten nur am großen Parkplatz gibt, wurden erneut kritisiert. Heinrich Hainmüller: »Von den zwei ausgewiesenen geteerten Behindertenparkplätzen kommt keiner mit dem Rollstuhl allein hoch zum Innenhof.« Kein Wunder, dass die Stadt mit den Worten abwimmele: »Da steht ja eh‹ niemand.« Denn wer das erste Mal als Betroffener die Problematik erlebt habe, mit dem Rollstuhl hoch zum Innenhof zu gelangen, »der bleibt danach weg, kommt nicht mehr,« so Hainmüller.

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