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Prinz Maurice I. ruft »närrische Zeitenwende« aus

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Von: Thomas Wißner

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Geschafft: Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher überreicht Stadtschlüssel und Stadtsäckel an das Prinzenpaar. Foto: Wißner © Wißner

Gießens Fassenachter haben nach einem musikalischen Wettstreit mit Neandertaler-Keule und Tanz im Rathaus die Macht übernommen. Jetzt gibt’s wieder freie Parkplätze, verspricht der Prinz.

Gießen (twi). Seit Montagnachmittag um 15.55 Uhr ist es amtlich: Im Rathaus regieren die Narren. Erstmals seit 2020 hat mit Maurice I. und Yulia I. wieder ein Prinzenpaar der Gießener Fassenachts-Vereinigung (GFV) die Macht übernommen. Oberbürgermeister Frank Tilo Becher und Bürgermeister Alexander Wright kapitulierten nach einem Dirigenten- und Tanzwettbewerb. Für den musikalischen Wettstreit hatte der Leiter des Magistratsbüros, Hartmut Heidl, dem Prinzen eine Neandertaler-Keule anstelle eines Taktstocks überreicht, um damit die im Stadtverordnetensitzungssaal erschienene Abordnung des Allendorfer Musikvereins unter Rudi Pilz zu dirigieren. Bevor Stadtschlüssel und Stadtsäckel an die närrischen Regenten ausgehändigt werden konnten, musste Wright das Orchester zu »Rosamunde« anleiten, Stadträtin Gerda Weigel-Greilich fiel diese Aufgabe zum Lied »Kinder von der Eger« zu. Bei den politischen Amtsträgern erklangen klare Töne, schauderhafte Klänge brachten die Narren zustande. »Der Magistrat hat zu 100 Prozent nachgewiesen, dass er unsere Stadt besser dirigieren kann als die Fassenachter«, betonten Becher und Wright, die danach im Arm von Prinzessin Yulia I. und Hofdame Carla zum »Zillertaler Hochzeitsmarsch« das Tanzbein schwangen. Und schließlich versprachen, zu ihrem Wort zu stehen: »Herzlichen Glückwunsch! Ihr dürft die Stadtregierung übernehmen. Dazu übergeben wir Euch den Schlüssel des Rathauses und einen gefüllten Beutel aus der Finanzabteilung.«

Und was kommt nun? Prinz Maurice I. rief sogleich mit Sofortvollzug die »närrische Zeitenwende« aus: »Jetzt bin ich in Gießen an der Macht, jetzt wird alles richtig gemacht! Bürgermeister Wright ist alles andere als right. Nun können die Menschen freie Parkplätze genießen, drum muss kein einziger Laden mehr schließen. Der Verkehr kann in alle Richtungen fahren, hier muss keiner mehr an Benzin sparen. Am Brandplatz kann jeder sein Auto abstellen und sein Bier genießen.«

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