Psychosoziale Bedingungen in Fokus gerückt
Gießen (red). Vor zehn Jahren ermittelte das Team um Prof. Wolfgang George, Leiter des »TransMIT«-Projektbereichs für Versorgungsforschung, in einer deutschlandweiten Studie die psychosozialen und medizinisch-pflegerischen Bedingungen der Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Patienten in Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen.
Angeschlossen wurde dabei an eine frühe Studie aus den 80er Jahren. Seit 2012 ist einiges rund um die Versorgung Sterbender geschehen, es gab neue Gesetzeswerke zur Stärkung der hospizlichen und Palliativversorgung.
Auch der gesellschaftliche Wille zu einer weitergehenden Einbindung der Betroffenen - wie beispielsweise durch das Advance-Care-Planing Verfahren (ACP) in den stationären Pflegeeinrichtungen vorgetragen - wurde unüberhörbar formuliert. Auch äußere Umstände wie die Corona-Pandemie haben den Versorgungsalltag im Krankenhaus und den Pflegeeinrichtungen erheblich betroffen und betreffen ihn noch immer.
Neuer Fragebogen online abrufbar
Gute Gründe, um sich ein aktuell gültiges Bild zur Versorgung Sterbender - aus der Perspektive der betroffenen Helfer - zu machen. Wie in den vorausgegangenen Studien gibt es keine finanziellen oder anderen Interessen, welche die Fortschreibung der »Gießener Studien zu den Sterbebedingungen« beeinflussen. Die Ergebnisse werden in den Fachzeitschriften, einer Studienwebsite und in anderer Form veröffentlicht und kommuniziert. Um die Situation zu beschreiben, wird ein leicht angepasster Fragebogen verwendet, der in ungefähr 15 Minuten gut zu beantworten ist. Dieser richtet sich an die Mitarbeiter von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Hospizen.
Erfasst werden Art und Ausmaß der geübten Kommunikation und Information, die Qualität der Ausbildung, das Ausmaß der Einbeziehung der Angehörigen, der Symptomkontrolle und andere wichtige psychosoziale, aber auch medizinisch-pflegerische Aspekte der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden.
Der Online-Fragebogen kann unter www.sterbestudie.de beantwortet werden. Erste Studienergebnisse sollen ab Ende des Jahres vorliegen.