1. Startseite
  2. Stadt Gießen

Radon in den eigenen vier Wänden

Erstellt:

giloka_2604_thm_ebp_2604_4c
So einfach geht es: Das Exposimeter wird an einem zugluftarmen Ort aufgestellt und ein Jahr stehen gelassen. Foto: HeRaZ/THM © HeRaZ/THM

Mit einer Studie möchte das Hessische Radonzentrum (HeRaZ) über das radioaktive Edelgas aufklären und gleichzeitig die Konzentration des Gases in Privathäusern in Hessen ergründen.

Gießen (red). Wissen Sie, wie viel radioaktives Radon bei Ihnen zu Hause ist? Mit einer groß angelegten Studie möchte das Hessische Radonzentrum (HeRaZ) über das radioaktive Edelgas aufklären und gleichzeitig die Konzentration des Gases in Privathäusern in Hessen ergründen. Die Teilnehmenden erhalten kostenfrei Messgeräte zugesandt, um bei sich zu Hause ein Jahr lang Radon zu messen. So sollen die Daten von 3000 Haushalten in Hessen ermittelt und anschließend ausgewertet werden. Das Hessische Umweltministerium finanziert die Kampagne komplett.

Handliche Messgeräte

Das Ziel der Studie ist, herauszufinden, wie viel Radon sich in hessischen Wohnhäusern befindet, welche Häuser zu einer höheren Konzentration tendieren und wie die Daten letztlich zu der bereits vorhandenen Radonpotential-Karte passen, die die Radonkonzentration im Erdboden widergibt.

Es können Bewohnerinnen und Bewohner sowohl von Häusern als auch von Wohnungen teilnehmen. Da die handlichen Messgeräte (Exposimeter) passiv messen, muss nichts weiter getan werden als abzuwarten. Nach dem Messzeitraum werden die Geräte zurückgesendet und ausgewertet. Die Teilnehmenden erhalten ihre persönliche Auswertung kostenfrei zugesandt. Außerdem steht ihnen das HeRaZ zur Verfügung, um sie zu beraten, ob sie etwas gegen das Radon tun sollten und welche Schutzmaßnahmen bei ihnen angebracht sind.

Da sich das radioaktive Radon überall im Erdboden befindet, betrifft es alle Menschen gleichermaßen. Es tritt je nach Region in unterschiedlicher Konzentration aus, verflüchtigt sich an der Luft aber schnell. Ob und wie viel sich jedoch im eigenen Wohnhaus ansammelt, lässt sich nur durch eine Messung in den Wohnräumen feststellen. Wer dem Gas längere Zeit in hoher Konzentration ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Methoden, einer zu hohen Belastung entgegenzuwirken, reichen von verstärktem Lüften bis hin zu Umbaumaßnahmen.

Die Voranmeldung läuft über ein Online-Formular auf www.radon-einfach.de/messkampagne. Bei Start der Kampagne bekommen die Teilnehmenden per E-Mail den Link zum Shop für die Messgeräte zugeschickt.

An der THM ansässig

Das Hessische Radonzentrum (HeRaZ) wurde 2020 gegründet und ist an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) ansässig. Finanziert vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz klärt das HeRaZ über Radon auf.

Auch interessant