1. Startseite
  2. Stadt Gießen

»Rege Nachfrage«, aber kein Ansturm

Erstellt:

Von: Benjamin Lemper

giloka_0504_SWG_050423_4c
Der Vorverkauf für das 49-Euro-Ticket hat auch bei den SWG in der Mobilitätszentrale am Marktplatz begonnen. Die Resonanz ist bisher aber weitaus geringer als beim neun Euro teuren Vorgängermodell. Foto: Lemper © Lemper

Die Stadtwerke Gießen versprechen sich vom Verkauf des 49-Euro-Tickets positive Auswirkungen auf den ÖPNV. Schlangestehen wie beim 9-Euro-Ticket war jedoch bisher noch nicht angesagt.

Gießen (bl). Als im Mai 2022 der Verkauf des 9-Euro-Tickets für die Sommermonate begann, war auch in Gießen der Andrang riesig. Vor der Mobilitätszentrale der Stadtwerke Gießen (SWG) am Marktplatz bildeten sich lange Schlangen, die Wartezeit betrug teilweise bis zu 45 Minuten. Allein in den ersten fünf Stunden waren damals mehr als 1000 der vergünstigten Fahrkarten erworben worden - binnen zwei Wochen rund 11 000. Seit Montag ist nun das ebenfalls bundesweit gültige 49-Euro-Ticket als monatlich kündbares Abo erhältlich. Ein ähnlicher Run wie bei dem Vorgängermodell sei bisher allerdings nicht entstanden, berichtet SWG-Unternehmenssprecher Ulli Boos auf Anfrage des Anzeigers. »Wir konnten am ersten Tag etwa 130 Bestellscheine von Neukunden entgegennehmen. Ansonsten herrschte - wie in den vergangenen Tagen - eine rege Nachfrage hinsichtlich des neuen Produktes. Viele Kunden ließen sich beraten und haben Infomaterial und Bestellscheine mitgenommen.« Noch bleibt ohnehin Zeit, bis es offiziell losgeht und das Ticket ab dem 1. Mai auch eingesetzt werden kann. Gerechnet werde daher in den nächsten Tagen noch mit einer steigenden Nachfrage, auch online über die RMVgo-App.

Anreiz schaffen

Das sogenannte Deutschland-Ticket soll als »Flatrate für den Regionalverkehr« die Nahverkehrstarife vereinfachen, da es das Reisen über Landes- und Tarifgrenzen hinaus ermöglicht. Zugleich soll es einen Anreiz schaffen, vom Auto auf ein klimafreundliches Verkehrsmittel umzusteigen, und obendrein die Bürgerinnen und Bürger finanziell entlasten. Die SWG versprechen sich zumindest positive Auswirkungen auf den ÖPNV, insbesondere auf Regionalstrecken und »in Städten, in denen der ÖPNV gut ausgebaut ist.« Lohnenswert sei das Ticket, so Boos, für Dauer- und Gelegenheitskunden, die heute schon mit dem ÖPNV unterwegs sind. Und es handele sich um eine »interessante Alternative für Menschen, die ihr Mobilitätsverhalten ändern und den ÖPNV ausprobieren oder stärker nutzen wollen«.

Bereits Anfang März haben die SWG alle Kunden, die schon ein Jahreskarten-Abonnement besitzen, über die Möglichkeit informiert, zum Deutschland-Ticket zu wechseln - inklusive beigefügtem Wechselantrag. Grundsätzlich bestehe diese Option aber auch noch zu einem späteren Zeitpunkt.

Auch interessant