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Roboter, die die Welt erobern

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Von: Klaus Frahm

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Die Robot AG hatte einen Parcours aufgebaut, durch den sich die bunten Roboter kämpfen mussten. Foto: Frahm © Frahm

Früh übt sich, was ein Forscher werden will: MINT-Tag am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen lockt viele Gäste an

Gießen . Es gab wieder viel zu bestaunen und zu entdecken beim MINT-Tag am Gießener Landgraf-Ludwigs-Gymnasium. Die jungen Forscher und Experimentatoren der Schule präsentierten die Ergebnisse ihrer praxisorientierten Arbeit in den naturwissenschaftlichen Fächern. Mehr als 500 Besucher tauchten um 18 Uhr ein in die faszinierende Welt der Wissenschaften. Gezeigt wurden Forschungsergebnisse und Erfindungen der Science-Klassen, der Leonardo-Klassen und der MINT-Klassen.

MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und symbolisiert das fächerübergreifende Lernen in modernen Gymnasien. In allen Fachsälen der Schule fand die jährliche Wissenschaftsschau statt, die den Leistungsstand der Schüler eindrucksvoll demonstriert.

Mit verblüffenden chemischen Reaktionen warteten die Science-Klassen der Stufe fünf auf. Die jungen Forscher zeigten anhand von »magischen Zitronen«, »robusten Ballons« und vielen anderen Dingen die beeindruckenden Möglichkeiten der Chemie.

Der Leistungskurs Chemie der 13. Stufe hatte gar ein Theaterstück mit den »verblüffenden chemischen Zaubertränken« inszeniert. Unter Leitung von Lehrer Matthias Storck bauten sie die Spelunke am Ende der Welt auf, in der der Wirt mit zwei klaren Flüssigkeiten das Bier selbst erzeugt oder mit ein paar Tropfen verdächtiger Substanzen einen leckeren Eisbecher kreiert. Bezahlt werden mussten die magischen Köstlichkeiten mit Blut, was dem ganzen einen Hauch von Grusel verlieh.

Die Leonardo-Klasse mit Lehrerin Swantje Günther hatte - neben der Aufgabe ein rohes Ei mit einem selbst konstruierten Fluggerät über eine möglichst große Distanz zu transportieren - einige schwierige Konstruktionen zu bewältigen. Heraus kamen neben modern designten Aussichtstürmen auch Kugelbahnen und bewegliche Wunderwesen aus Sperrholz, Kunststoff oder anderen Materialien.

Beeindruckend waren die Lego-Roboter, auch wenn ihnen noch sozusagen »menschliche« Fehler unterliefen. Die Robot AG unter Leitung von Martin Fritsch hatte einen Parcours aufgebaut, durch den die programmierten bunten Roboter sich durchkämpfen mussten. Dabei zeigten die kleinen Maschinen, dass die industrielle Revolution bald vorbei sein könnte und die Roboter den Sieg davon tragen werden.

In anderen Räumen wurden die bereits eintretenden Folgen des Klimawandels eindrucksvoll präsentiert und die 3D-Druck AG mit Dr. Carsten Rürup zeigte, dass mit dem dreidimensionalen Druck komplizierte Dinge in hoher Qualität erzeugt werden können.

Seit dem Schuljahr 2007/2008 werden am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium ein bis drei der fünften Klassen in Naturwissenschaften oder Science unterrichtet. Die Kinder können sich in diese Klassen bei Interesse anmelden, sofern sie Englisch als erste Fremdsprache lernen möchten. Anstelle des zweistündigen Biologieunterrichts erhält eine Science-Klasse in den Jahrgangsstufen fünf und sechs einen dreistündigen fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht in Biologie, Physik und Chemie.

In allen Jahrgangsstufen werden die Gruppen in zwei Wochenstunden von zwei Naturwissenschafts-Lehrern betreut. Im Mittelpunkt dieser Doppelstunde steht jeweils ein Schülerexperiment. In allen Jahrgangsstufen erfolgt eine enge Vernetzung der Inhalte des Science-Unterrichts mit den Fächern Deutsch und Mathematik. Die Oberstufe war in diesem Jahr wieder mit den Experimenten vertreten, die im Physikunterricht, insbesondere im Leistungskurs Physik, durchgeführt werden. Der Förderverein der Schule sorgte für die Verpflegung.

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