Rückzugsraum Kunst
Gießen . Kunst in der Sparkasse ist keine Ausnahmeerscheinung, das Bankhaus bietet im Foyer der Gießener Zentrale in der Johannesstraße regelmäßig Künstlern und Gruppen der Region eine öffentliche Plattform. Jetzt sind die Arbeiten der Wetzlarer Künstlergruppe Art4Wetzlar zu sehen und verleihen den Räumen unter dem Motto »Kraftorte« merklich Wirkung.
Ilona Roth vom Vorstand der Sparkasse begrüßte bei der Ausstellungseröffnung die beteiligten Künstler Jörg Stoll, Jola Mayerhofer, Matthias Wenger, Rosemarie Fischer und Claudia Bourcarde, die seit 2018 die Gruppe Art4Wetzlar bilden. Dabei verdeutlichte Roth, dass ihr Unternehmen als Platttform dienen will: »Wir zeigen Kunst in unseren Filialen in Linden, Lollar, Staufenberg und Buseck.«
»Orte der Kraft« ist die neue Ausstellung betitelt. »Wir möchten mit dieser Ausstellung Betarchtern die Möglichkeit geben, in die künstlerische Farbgestaltung einzutauchen und so den Blick auf die Welt für einen Moment ruhen zu lassen.«
Der beteiligte Künstler Jörg Stoll betonte, dass »die Mitglieder von Art4Wetzlar besonderen Wert darauf legen, ihre Unabhängigkeit und ihren eigenen Stil zu bewahren«. In seiner Einführung wies er auf Stimmungen und verspielte Details in den Arbeiten hin. Und vielleicht ist der Ort der Kraft ja auch ein realer Ort: das Sofa daheim, ein Museum oder Konzertsaal. »Das Besondere: Man lässt seine Sorgen hinter sich.« Kunst könne für den Betrachter durchaus einen Rückzugsraum bilden, aber auch für die Akteure selbst.
Auf den neuen Schautafeln, die sich harmonisch in den Raum einpassen, sind die Werke ohne Wechselwirkungen störungsfrei zu rezipieren. An die 60 Bilder sind zu entdecken, die nahezu sämtliche Formen der Mischtechnik umfassen: etwa Acryl, Öl und Pappe, um nur ein paar zu nennen. Auch ungewöhnliche Formate gehören dazu, etwa Matthias Wengers »Berglandschaft«, ein sehr breites Bild, das die Weite der Landschaft verdeutlicht. Ausdrucksvoll und zugleich inhaltlich interessant ist Claudia Bourcardes »Fishlife«, eine leicht impressionistisch angehauchte, räumlich wirkende Arbeit. Neben lokalen Ansichten wie dem Wetzlarer Dom oder der riesigen Buderus-Schrotthalde sind auch einfach ästhetisch ansprechende Werke zu sehen. Die expressive Kompetenz variiert ebenso wie die Thematik und darin liegt ein weiterer Reiz: Es ist eine Schau des Abwechslungsreichtums.
Die »Orte der Kraft« sind bis zum 9. Mai in der Zentrale der Sparkasse (Johannesstraße) zu sehen. Die gelungene Internetpräsenz der Ausstellung gibt es unter www.kunstmatrix.com/de/sparkasse-giessen.