Schiffswrack in der Mierendorff-Straße

Kinder und Jugendliche lassen in einem von den Graffiti-Künstlern der RDS-Crew geleiteten Workshop eine bunte Unterwasserwelt in der Weststadt entstehen.
Gießen (red). Dass die Gießener Weststadt »bunt« ist aufgrund der Vielfalt der Kulturen, die dort leben, ist bekannt. Doch auch in anderer Hinsicht wird der Stadtteil immer bunter. Zum dritten Mal fand ein Graffiti-Projekt im Stadtteil statt, das über das Quartiersmanagement organisiert wurde.
Während in den Jahren 2019 und 2020 Garagenwände gestaltet wurden, die zu den Liegenschaften der Wohnbau Gießen gehörten, fand das diesjährige Projekt in Kooperation mit der WEVATO GmbH statt. Unter der bewährten Anleitung der drei Graffiti-Künstler der RDS-Crew (Rock den Style) verwandelten die Jugendlichen den Durchgang einer Häuserzeile in der Carlo-Mierendorff-Straße in eine bunte Unterwasserwelt.
Die gute Vorbereitung und fundierte Anleitung der drei Graffiti-Künstler führte wie in den vergangenen Jahren zu einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Auf der blau grundierten Fläche entstand zunächst eine Meereslandschaft, auf der im Laufe der drei Projekttage verschiedene Tiere, ein Schiffswrack und Wasserpflanzen sichtbar wurden.
Dabei wurden die Jugendlichen individuell betreut und unterstützt. Diese hatten die Wandfläche in kleinere Bereiche unterteilt, die gefüllt werden konnten. Wieder waren 15 Kinder und Jugendliche im Alter ab 10 Jahren engagiert dabei, einige davon bereits zum dritten Mal. Andere nahmen erstmals teil und waren von ihren eigenen Fähigkeiten wie auch dem Ergebnis begeistert.
Begeistert zeigten sich auch die Verantwortliche der WEVATO GmbH, die zum Abschluss lobende Worte für die Beteiligten fand und die Gruppe als Dankeschön zu einem Pizzaessen einlud.
Die Quartiersmanagerinnen Nora Kohl und Annke Rinn loben die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der WEVATO GmbH, die das Projekt ausdrücklich gewünscht hatte. Auch Ute Kroll-Naujoks, stellvertretende Leiterin des Diakonischen Werks, unter dessen Trägerschaft das Quartiersmanagement durchgeführt wird, ist begeistert von der Aktion. Neben der Aufwertung von vernachlässigten Orten hat die Mitwirkung der vielen Kinder und Jugendlichen eine ganz besondere Bedeutung im Quartier. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Förderprogramms »Sozialer Zusammenhalt«.
Aus der Sicht der beiden Quartiersmanagerinnen tragen solche Projekte in hohem Maße zum sozialen Zusammenhalt im Stadtteil bei: »Wir erreichen Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Stadtteil - aus den Hochhäusern genauso wie aus den Reihenhaussiedlungen. Auch Jugendliche, die noch nicht in unseren Einrichtungen angebunden sind, werden darüber angesprochen. Und von Passanten, die den Durchgang nutzen, erhalten wir positive Rückmeldungen.«