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»Schöne Ideen im Köcher«

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»Gießen ist wunderschön«, betont Frank Hölscheidt in seinem Vortrag. © Barbara Czernek

»Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing« - wie geht das zusammen? Sehr gut, meint Frank Hölscheidt in seinem Vortrag vor Mitgliedern des Marketingclubs Gießen.

Gießen. Seit 2020 sind die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing in einer Hand. Wie sich das praktisch gestaltet, darüber sprach Frank Hölscheidt in seinem Vortrag »Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing - zwei Seiten einer Medaille?« vor den Mitgliedern des Marketingclubs am Dienstagabend im Sitzungssaal des Stadtparlaments in Gießen.

Hölscheidt ist sowohl Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt als auch Geschäftsführer der Gießen Marketing GmbH. Aufgrund der engen Verzahnung beider Bereiche sieht er darin einen Gewinn: »Für andere Städte mag dies nicht so sein, für Gießen passt dieses Konzept sehr genau«, sagte er.

2020 kam er aus dem Bergischen Land nach Gießen und fühlt sich nach eigenem Bekunden hier sehr wohl. »Wenn ich Gießener irgendwo treffe, dann entschuldigen sie sich für ihre Stadt. Das ist doch nicht nötig. Gießen ist wunderschön. Es hat ganz tolle Plätze und eine hohe Lebensqualität. Ich kann alles wichtige hier innerhalb von zehn Minuten erreichen, das ist wirklich sehr gut«. Und genau das möchten er und sein Team nach außen hin vermitteln.

Doch um dies zu erreichen, müssen die Ziele klar sein. »Marketing ohne Ziele - das funktioniert nicht und die Instrumente der Wirtschaftsförderung funktionieren nicht ohne eine entsprechende Strategie«, führte er aus. Folglich evaluierte er und sein Team unter Zuhilfenahme einiger Institutionen die Erwartungen der Unternehmen und die Möglichkeiten der hiesigen Wirtschaftsförderung. Er wollte unter anderem wissen, wofür man in Gießen stehen würde. Rund 700 Unternehmen wurden dazu angeschrieben. Die Rücklaufquote lag bei 30 Prozent. »Das ist ein wirklich gutes Ergebnis. Häufig liegen die Quoten weitaus darunter. Das hat mir auch das Institut, mit dem wir zusammenarbeiten, bestätigt«. Das zeige aber auch das hohe Interesse der Unternehmen an dieser Diskussion.

Vor diesem Hintergrund und ausgestattet mit einer Fülle von Informationen entwickelten die Teams ihre jeweiligen Leitbilder. Der Leitgedanke der Gießen Marketing wurde so formuliert: »Begeisternd für ein selbstbewusstes Gießen«. Und das Leitbild der Wirtschaftsförderung lautet: »Wertschätzend, zukunftsorientiert und kundenzentriert arbeiten wir gemeinsam mit den Unternehmen an der Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes.« Diese Sätze sind nun die Richtschnur für weiteres Handeln und Wirken.

So spielen für die Vermarktung der Stadt Gießen die weichen Faktoren, wie das kulturelle Angebot, eine wichtige Rolle. »Heute sind die Bedürfnisse der Menschen in der Stadt völlig anders ausgerichtete als noch vor zehn Jahren. Auch hier wurde mit Hilfe eines Forschungsinstituts ein Szenario erstellt, wie sich das Leben in der Gießener Innenstadt 2030 gestalten könnte. Doch auch hier machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung und forderte die Entwicklung neuer Formate«. Als Beispiel nannte Hölscheidt das Projekt »NeuGierig«, das an den unterschiedlichsten Orten in Gießen kulturelle Veranstaltungen anbot.

»Viele der Maßnahmen, die aufgrund der vorhergehenden Überlegungen angedacht wurden, wurden jedoch durch Corona gestoppt. Wir haben aber noch eine Menge neuer und schöner Ideen im Köcher«, versprach er. Foto: Czernek

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