Schroeder gibt den Habeck

Gießen (twi). »Wir blicken auf ein Jahr zurück, das den Ruf hat, ein Sch...jahr zu sein«, leitete florian Schroeder seinen mit zahlreichen Filmeinspielungen versehenen Jahresrückblick ein. Mit seinem Programm »Schluss jetzt!« war der Kabarettist zu Gast bei der Mitgliederversammlung der Volksbank Mittelhessen und präsentierte sein »Spaßentlastungspaket«.
Political Correctness ist für Schroeder in jeder Hinsicht ein Fremdwort, er nimmt kein Blatt vor den Mund und führte in seiner ganz besonderen Art durch das Jahr 2022. Dabei hatte er auch aktuelle Entwicklungen, wie etwa den neuen Verteidigungsminister und die Panzerlieferung an die Ukraine, im Blick. Über die Bundeswehr mit ihren »frisch gebügelten Reichsflaggen« und dem neuen Minister Boris Pistorius, dessen erste Aufgabe es gewesen sei, die Panzer zu zählen, wobei es seine Vorgängerin nicht bis 19 geschafft habe, arbeitete er sich ab, ging auf das Schicksal Winnetous ein, der nicht mehr gelesen werden sollte, mit dem Hinweis auf ein Reggaekonzert in der Schweiz. Bei den Eidgenossen spielte eine schweizer Mundartband Reggaemusik und musste ihr Konzert abbrechen, weil die Musiker nicht die richtige Hautfarbe für Reggaemusik hatten. Da stelle sich schon die Frage nach der Grenze zur Respektlosigkeit. »Antirassismus zu instrumentalisieren bereitet den Boden für eine neue Form des Separatismus«, so Schroeder unter dem Beifall der über 800 Zuhörer. Weshalb Deutschland noch nicht von arabischen Zahlen auf römische Zahlen umgestellt habe, erklärte er mit dem Hinweis, dass wenn dann jemand fünf Bier bestellen würde, wir dann wieder in den Verdacht kämen, das Victory-Zeichen zu zeigen.
Boris Johnsons Rücktritt und der Hinweis »für alles, was schief lief, konnte er nichts« sowie einen noch »spektakuläreren Rücktritt - und dann ist sie doch gestorben - die Queen« verband er mit der Feststellung, dass es Großbritannien so geschafft habe, dass »ein Langzeitarbeitsloser eine Chance bekommen hat«: Der 73-jährige Charles hat es geschafft und nun erstmals eine Arbeitsstelle. Viele haben gesagt, er habe diese nur durch »Vitamin B« erhalten.
Deutschlands »Hochzeit des Jahres« auf Sylt von Christian Lindner und Franka folgte im bunten Potpourri, wären die Lindners doch das ideale deutsche Königspaar. »Dann müssten wir aufpassen, dass nicht Kubicki, der deutsche Boris Johnson, Bundeskanzler werden will.« Überhaupt sollten Politiker für ihre Politik und nicht für Moral kritisiert werden.
Natürlich durfte auch das 9-Euro-Ticket und die Bahn nicht fehlen. Dies sei eine schöne Idee, wenn da nicht die strukturellen Probleme wären. »Bis 2030 will die Bahn doppelt so viele Fahrgäste bei halb so viel Personal befördern. Dann gibt es doch tatsächlich Leute, die sabotieren die Bahn. Wer da heute etwas sabotieren kann, der hat Talent.«
Gleich mehrfach stand CDU-Chef Friedrich Merz mit Filmeinspielern und Aussagen im Mittelpunkt. Deutschland brauche ein Einwanderungsgesetz, betonte Schroeder mit der Anmerkung, dass nur die CDU das Ziel habe, viele vom Einwandern abzuhalten. »Und das schaffen sie bestens mit dem Gesicht von Friedrich Merz!« Zum Abschluss war Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an der Reihe, der daran arbeitet, Cannabis zu legalisieren. »Das soll die EU entscheiden und dort könnte es an Italien und Ungarn scheitern. Den Ländern, die uns die meisten Probleme bereiten, damit man sich wegböllern kann.«
Als Zugabe durften sich die Zuhörer Parodien von Prominenten wünschen. »Wenn ich die nicht schaffe, bekommen Sie ein Buch von mir.« Und dies schaffte ein Pohlheimer, der gerne »Kaiser Wilhelm II« gehört hätte.
Herzhaft gelacht werden durfte dann bei Parodien über Boris Becker, Markus Lanz, Robert Habeck, Angela Merkel, Joe Biden und Frank Walter Steinmeier: »Ich bin ein aufgeweckter Typ. In diesem Sinne: Schlaft schön!«