Sommerfest im Hangelstein

Gießen (kg). Ein kleines Rinnsal strömt aus dem Rohr aus der Quelleinfassung am Klauseborn, mitten im Hangelsteiner Wald. Glasklar ist das Wasser aus der Quelle, die 1939 Forstamtmann Karl Balser gefasst hat - so steht es auf der kleinen Tafel an der äußeren Einfassung aus Stein. Damit hat er seinen Nachfahren ein schönes Stück Natur überlassen, über das sich die Vogel- und Naturschutzgruppe Hangelstein, die jetzt mit dem Eisenbahnsportverein Gießen (ESV) kooperiert freuen.
Ein Stück weiter erfahren die Besucher des Waldstücks mehr vom Lebensraum Tümpelquelle, wohin sich das Wasser ausdehnt. Die Oberfläche ist mit vielen Pflanzen bedeckt. Das bedeutet viel Arbeit, sagt Otto Becker, der seit 2017 Vorsitzender der Vogel- und Naturschutzgruppe ist. »Das muss jährlich gereinigt werden«, erzählt der Vorsitzende und damit nicht genug. Zur Sicherheit der Besucher wurden Holzstufen verlegt und rund um den Tümpel ein Geländer angebracht. Zwei Mal im Monat, jeweils am ersten und dritten Sonntag, sind Mitglieder auf dem Gelände anzutreffen, die Hütte ist geöffnet und Interessierten werden gerne alle Fragen beantwortet.
An die Zeiten, wo noch die Vögel im Hangelstein gezählt wurden, erinnert eine alte Tafel an der Hüttenwand. Fein säuberlich sind dort die verschiedenen Vogelarten registriert. Eine Menge präparierter Vögel und Tiere kann der Besucher bestaunen. Viele große Tafeln rund um das Gelände geben Auskunft über die Natur, die Vogel- und Pflanzenwelt. So wird beispielsweise gefragt, warum die Fledermäuse mit dem Kopf nach unten hängen. Drei Lösungen liest der Betrachter: Weil ihr Körper für aufrechtes Sitzen nicht geeignet ist, weil ihnen egal ist, wo oben und unten ist oder weil ihre Ohren so schwer sind. Unten auf der Tafel ist wie bei den übrigen Lehrtafeln, die Lösung auf dem Kopf stehend angebracht.
52 Jahre gibt es den Verein, elf Mitglieder, darunter auch der bereits verstorbene Horst Rau und Bernd Klatyk, gründeten ihn. Erster Vereinsvorsitzender war Forstamtmann Karl Balser. Um sich der Öffentlichkeit vorzustellen, für seine wertvolle Arbeit zu werben und weitere Unterstützer zu finden, hatte die Gruppe jetzt zu einem Sommerfest eingeladen.
Die Beteiligung war eher mäßig, meist waren es Mitglieder, darunter auch einige Kinder, die sich zu Fuß auf den Weg vom Parkplatz Waldfrieden zum Vereinsgelände machten. Dort erwarteten sie einige Stände, es konnten aus Naturmaterialien Figuren gebastelt und Vogelhäuschen gebaut werden.
Das langjährige Vereinsmitglied Bernd Klatyik erläuterte die verschiedenen Ausführungen der Nistkästen, darunter auch einer, der so konstruiert ist, damit der Marder keine Chance hat, an die Vögel heran zu kommen.