Sorgen der Tiere verstehen

Die Diplombiologin Nicole Luzar, die in Gießen studierte, nutzt eine selbst entwickelte Methode, um mit Pferden, Hunden und Katzen zu kommunizieren.
Gießen . »Wer sein Tier versteht, hat schon die Hälfte seiner Probleme gelöst« ist die Devise von Nicole Luzar. So gibt es immer einen Grund dafür, wenn der Hund plötzlich sein Futter verweigert, die Katze nicht mehr raus möchte oder das Pferd einen aufgeblähten Bauch hat. Die in Essen geborene und im Raum Gießen aufgewachsene Diplom-Biologin hat eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, mit Tieren so zu kommunizieren wie mit einem menschlichen Freund.
Einige Jahre nach ihrem Studium an der Justus-Liebig-Universität (JLU) stieß sie auf Reiki - eine Methode, welche die Selbstheilungskräfte des Körpers stärkt. Weitere energetische Techniken kamen hinzu und wurden zu ihrer heutigen Tätigkeit verfeinert. Eine Arbeit mit Tieren war zunächst nicht geplant. Doch dann wurde sie 2017 von einer Freundin angerufen, deren Stute beim Einreiten plötzlich gestiegen ist. »Der Name des Pferdes und der Besitzerin haben mir ausgereicht, um mit der Stute zu kommunizieren, auch wenn ihr und mein Aufenthaltsort über 1000 Kilometer auseinanderlagen«, erzählt sie.
Energiefluss gestört
Dabei stellte sich heraus, dass das Pferd Angst hatte, verkauft zu werden. »Meine Freundin hatte zwei weitere Pferde und hat tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, die Stute zu verkaufen. Da Pferde sehr feinfühlig sind, hat das Tier dies bemerkt, auch wenn noch kein potenzieller Interessent den Stall besucht hat.«
Nicole Luzar arbeitet mit einem kinesiologischen Test, der die Kommunikation mit der Körper-Geist-Seelen-Ebene ermöglicht. Richtig eingesetzt, können so Störungen und Ungleichgewichte im Energiefluss des Körpers erkannt werden. »Es gibt verschiedene Varianten«, erläutert sie. Die Diplom-Biologin hat ihre Methode FTA genannt, was für »Fragen + Testen = Antwort« steht. Dabei werden dem betreffenden Tier ausschließlich Ja/Nein-Fragen gestellt, wie beispielsweise »Hast Du Bauchschmerzen?«.
Diese Art der Kommunikation erfolge über das Unterbewusstsein beziehungsweise das Energiefeld von Mensch und Tier. Wichtig sei es, sich zu konzentrieren und die Frage im eigenen Kopf ganz genau zu formulieren. Sie laut auszusprechen, sei nicht nötig. Es mache aber einen großen Unterschied, ob sich die Frage auf akute oder immer mal wieder auftauchende Bauchschmerzen beziehe.
Erst kürzlich hat Nicole Luzar mit einem Pferd gesprochen, das einen aufgeblähten Bauch hatte und seinen Besitzer nicht mehr begrüßen wollte. Schnell fand sie heraus, dass das Tier mit seinem Stellplatz nicht zufrieden war. »Der Platz war ihm zu sonnig und zu windig und das Pferd wollte sich auf dem Gelände frei bewegen können. Nachdem der Besitzer versprochen hatte, dies zu ändern, hat es Pferdeäpfel ausgeschieden und der Blähbauch war in wenigen Tagen weg«, freut sie sich.
»Bei seltsamen Vorfällen ist es wichtig, den Bezug zum Besitzer zu suchen«, weiß sie. Denn häufig würde ein Tier das Verhalten seines Frauchens oder Herrchens spiegeln oder eine tiefere Botschaft senden. Beispielsweise, wenn einem völlig gesunden Hund ohne ersichtlichen Grund plötzlich übel ist. In diesem Falle stellt sie dem Vierbeiner Fragen wie: »Fühlst Du Dich gestresst?« oder »Ist Dein Frauchen gestresst?«. »Tiere sind in der Lage, die Schwingungen ihrer Besitzer zu empfangen«, unterstreicht Nicole Luzar.
Beziehung vertiefen
Manchmal hätten Probleme gleich mehrere Ursachen. Aus diesem Grund fragt die Expertin die Tiere, was sie am meisten bedrückt und was davon sich am schnellsten lösen lässt. »Auch Tierbesitzer können diese Methode lernen«, versichert sie. Damit verstärke sich die Beziehung zum Tier enorm und der Alltag werde für beide viel leichter. Und: »Wer weiß, was sein Tier wirklich braucht, kann unnötige Maßnahmen vermeiden.«
Tiere würden sofort spüren, wenn ein Mensch plötzlich in der Lage sei, sich wirklich mit ihnen zu verständigen, statt nur ihre Mimik und Gestik zu interpretieren. »Das ist Balsam für die Seele des Tieres, der stärker wirkt als jede Medizin«, weiß sie aus eigener Erfahrung.
Wer lernen möchte, mit den Botschaften seines Tieres besser umzugehen, kann sich zu einem von Nicole Luzars themenbezogenen Internet-Seminaren anmelden. »Die meisten der Teilnehmer kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz«, berichtet die Tierexpertin, die aktuell in der Provence lebt.
Weitere Infos gibt es unter www.pferdwiegehtsdir.de.