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Spielen auf dem Lindenplatz

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Bürgermeister Alexander Wright sieht den Lindenplatz künftig als Aufenthaltsort. Foto: Scholz © Scholz

Gießen. Am frühen Nachmittag ist der Lindenplatz verlassen. Nur das eine oder andere Auto ist hier abgestellt. So soll es allerdings nicht bleiben, sagt Bürgermeister Alexander Wright von den Grünen. »Wir wollen hier aufzeigen, was mit Aufenthalts- und Lebensqualität in der Stadt gemeint ist. Weg vom Parkplatz - der der Lindenplatz eigentlich nie war - hin zum Treffpunkt«, sagt der zuständige Verkehrsdezernent.

Dass der Platz wieder als Aufenthaltsort genutzt werden kann, sei Folge der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt.

Mehr Schatten durch neue Bäume

Noch ist nicht viel zu sehen von dem Potenzial, das der Lindenplatz zukünftig entfalten soll. Nach wie vor nutzt ihn mancher als Parkplatz. Warum stehen hier keine Parkverbotsschilder? »Die brauchen wir hier nicht. Das ist eine verkehrsberuhigte Zone. In einer solchen Zone darf man nur auf markierten Stellplätzen parken. Das ist tatsächlich vielen nicht bewusst«, informiert der Bürgermeister.

Langfristig sei es ein Problem, dass immer noch Fahrzeuge abgestellt würden. Denn »wir wollen, dass dieser Platz von Menschen genutzt wird. Dass man sich hier im Sommer auch treffen kann. Dafür muss der Platz belebt werden. Wir wollen auf jeden Fall die Aufenthaltsqualität erhöhen«, erklärt Wright. Vorgesehen seien etwa neue Bäume. Die bislang dort platzierte Litfasssäule werde entfernt und die bereits aufgestellte Bank erneuert. Wright: »Im Sommer soll es auf dem Lindenplatz schattiger werden, sodass es angenehmer wird, hier zu sitzen.« Eine konkrete Idee sei die Installation eines Pop-up-Spielplatzes. »Wir bringen Geräte hierher, damit Kinder damit spielen können. Die, für die wir diesen Platz zurückholen, sollen ihn quasi spielerisch zurückgewinnen.«

Und der Politiker hat einen Wunsch: »Für Gastronomie wäre dieser Platz wunderschön. Eine Idee wäre eine temporäre Gastronomie«, erläutert Wright. Denkbar sei etwa ein mobiles Angebot in einem Wagen. »Das müsste in Absprache mit zuständigen Ämtern wie dem Ordnungsamt passieren. Eine Gastronomie muss auch verträglich sein für die Menschen, die hier wohnen. Es kann natürlich nicht sein, dass hier bis 22 Uhr gefeiert wird«, betont der Grüne. Die Stadt sei offen für gastronomische Ideen. Allerdings müssten sie sich mit dem Wochenmarkt vertragen. Seine derzeitige räumliche Anordnung - inklusive der Flächen am Kirchenplatz - soll zukünftig bestehen bleiben. »Dafür müssen wir die Satzung anpassen.«

Auch das Thema Radweg spielt im Zusammenhang Lindenplatz und Wochenmarkt eine Rolle. Denn der R7 verläuft über den Platz. »Das führt immer wieder zu Konflikten. Wir wollen eine Umleitungsbeschilderung machen«, erzählt der Verkehrsdezernent. Nach ersten Überlegungen könne diese Umleitung über die Wetzsteinstraße, hinter dem Museum entlang und an der Synagoge vorbeiführen. »Das wäre ein interessanter Weg, den Radfahrer eigentlich nicht fahren. Dort finden sich alte Gebäude, Kultur- und Glaubensrichtungen unserer Stadt. Sie würden dann in den Fahrradweg einbezogen.« Wie genau die Umleitung verlaufe, sei aber noch nicht klar. Der Vorschlag müsse zunächst in die Abwägung. Dieses Stadium hat die Stadt bei der Umwandlung der angrenzenden Walltorstraße zur Fahrradstraße bereits erreicht. Beteiligt an dem Verfahren dort seien Denkmalschutz, Feuerwehr, Polizei und das Tiefbauamt.

Nur noch wenige Stellplätze

Auch am benachbarten Brandplatz plant die Stadt bekanntermaßen bis 2025 weitreichende Veränderungen (der Anzeiger berichtete). Bislang vor allem als Parkplatz benutzt sollen auf dem Gelände nur noch wenige Stellplatzflächen etwa für Anwohner und Behinderte bleiben. Wie auf dem Lindenplatz sind auch auf dem Brandplatz mehr Grün und eine Teilentsiegelung geplant. Entstehen soll ein Begegnungsort ohne Durchgangsverkehr. Schon Ende2022 hat die Stadt einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung ausgeschrieben.

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