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Stromsparen - aber wie?

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Von: Rüdiger Schäfer

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Verschiedene Organisationen wie Verbraucherberatung, Caritas und Stadtwerke waren mit Infoständen auf der Energiespar-Messe vertreten. Foto: Schäfer © Schäfer

»Die nächste Rechnung kommt bestimmt - wir beugen vor« - unter diesem Motto hatte das Quartiersmanagement Gießen-West zusammen mit der Stadt zur Energiesparmesse eingeladen.

Gießen. Es war nicht unbedingt das »Glücksrad mit tollen Gewinnen«, was etwa 70 Personen aus der Nördlichen Weststadt in die Mensa der Grundschule West gelockt hatte. Es war eher die Aussage auf der Einladung »Die nächste Rechnung kommt bestimmt - wir beugen vor.« Janina Brendel ist als Koordinatorin für kommunale Entwicklung bei der Stadt für das Bekanntmachen und Umsetzen der Nachhaltigkeitsziele in der Stadt zuständig. Zusammen mit Annke Rinn und Nora Kohl vom Quartiersmanagement der Diakonie in der Weststadt war eine dreistündige Messe organisiert worden. Bei der ging es vorrangig um Energiesparen im Haushalt.

Eine der vielen Besucherinnen war Jutta Drescher, die nach der Veranstaltung von dieser sehr angetan war. »Energie ist teuer und kostet immer mehr. Für mich ging es heute darum, zu checken, wie der Verbrauch ist, was man wo und womit einsparen kann.« Bei Leuchtmitteln oder mit einem Wasserspar-Duschkopf geht das beispielsweise ganz einfach. »Ich habe einiges Neues erfahren, das ich umsetzen werde,« so Drescher. Äußerst zufrieden äußerten sich auch andere Besucher.

Die Stadtwerke Gießen (SWG) waren nicht nur mit einem Stand vertreten, sondern hielten auch einen Vortrag über das Thema »Strom sparen im Haushalt«. Schon viele Jahre lang kann man sich in der Dependance der SWG am Marktplatz zu dieser Thematik beraten lassen. Zwar ist das Geschäftsfeld der SWG der Stromverkauf. Doch was nutzt es gerade in der Zeit der zunehmenden Energieverteuerung, viel Strom zu verkaufen, wenn dieser dann von vielen Kunden nicht mehr bezahlt werden kann?

Die Verbraucherberatung gab Tipps an zwei Ständen. An dem einen konnte man Auskünfte zu Energieschulden bekommen. An dem anderen ging es um Stromsperren und Nachzahlungen, die zu Stromsperren führen können sowie neue, hohe Abschläge, die künftig zu zahlen sind. Hier wurde versucht, mit dem Versorger Lösungen zu finden. Generell ist es so, dass bei Stromrückständen der Vertragspartner die Stromlieferungen kündigen und einstellen kann. Automatisch übernimmt dann ein heimischer Stromanbieter die Grundversorgung. In Gießen sind das die SWG.

Von der Gemeinwesenarbeit (GWA) berieten Ulrike Ess zu Sozialem und Nicole Linnenberg als Schuldnerberaterin zu Pfändungsschutzkonten.

Ein zweiter Vortrag beinhaltete den »Stromspar-Check« vom Caritasverband Wetzlar. Ausgehändigt wurde ein Flyer mit einem Gutschein für eine kostenlose Energieberatung. Alle Bezieher von Hartz IV, auch Aufstocker, Grundsicherung, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag, niedriger Rente und Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze, die derzeit 1340 Euro beträgt, können sich für einen kostenlose Beratungs-Check anmelden.

Energieeinsparen ohne Komfortverzicht ist das Credo. Dabei kommt ein Mitarbeiter in die eigene Wohnung und überprüft alles Vorhandene, was Strom frisst. Wert wird auf persönliche Beratung und Vertraulichkeit gelegt. Gratis werden einige Energie- und Wassersparartikel ausgehändigt und Tipps zum richtigen Heizen und Lüften gegeben. Für alte, in der Regel mehr als zehn Jahre alt, Kühl-/Gefriergeräte gibt es für den Austausch einen 100-Euro-Zuschuss. Einige Tage nach der Beratung erhält der Haushalt eine Tabelle, in der alle Elektrogeräte mit deren Nutzungsverhalten und Verbrauch aufgelistet sind.

Mit nach Hause nehmen konnten alle Besucher auch einen Flyer, auf dem alle Entlastungen für die Bürger aufgeführt sind, die, wie die Energiepreispauschale, Einmalzahlungen für Rentner, Heizkostenzuschuss und andere, bereits beschlossen und in den nächsten Wochen und Monaten noch kommen werden.

Näheres unter www.stromspar-check.de und www.steckys-spartipps.de.

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