Teure Urlaubsgrüße
Gießen (red). Viele Menschen treten zurzeit die Urlaubsreise mit dem eigenen Auto an. Dabei hat es der ein oder andere manchmal etwas zu eilig. Mitunter wird im Urlaubsland auch verkehrswidrig geparkt oder falsch in eine Einbahnstraße gefahren. »Wer auf Verkehrsregeln achtet, dem wird kein Knöllchen den Urlaub noch nachträglich vermiesen«, empfiehlt Regierungspräsident Christoph Ullrich in einer Pressemitteilung.
Wer erwischt wird, bekommt hingegen Post. Die wird in Hessen vielfach vom Regierungspräsidium Gießen zugestellt. In diesem Jahr seien bereits 6138 Bußgeld-Bescheide verschickt worden.
Seit 1977 ist das »Europäische Übereinkommen über die Zustellung von Schriftstücken in Verwaltungssachen im Ausland« in Kraft. Dadurch können beliebte Urlaubsländer wie Italien, Frankreich oder Spanien, aber auch andere EU-Staaten wie Luxemburg, Belgien und Estland ihre Forderungen wegen Verstößen gegen die Verkehrsordnung auch in Deutschland geltend machen. Jedes Land beauftragt Behörden, um die Verkehrssünder ausfindig zu machen, zu benachrichtigen und gegebenenfalls auch zu vollstrecken. »Überwiegend sind es Geschwindigkeitsüberschreitungen, die geahndet werden«, so der zuständige Dezernatsleiter Dr. Christian Schmidt. Im Durchschnitt geht es um Summen von rund 150 Euro pro Fall. Zudem sei aktuell ein »regelrechter Boom an Zustellungen dieser Knöllchen aus dem Ausland« zu beobachten. Allein aus Italien sei mit einer Verdreifachung zu rechnen.