Tierschützer protestieren vor Hauptgebäude
Gießen (ebp). Während drinnen der Akademische Festakt der Justus-Liebig-Universität (JLU) stattfand, wurde draußen demonstriert: Erneut hatten Tierschützer Stofftiere vor dem Hauptgebäude in der Ludwigstraße aufgereiht - als Symbol für die Versuchstiere an der Universität.
»Bisher stoßen wir auf taube Ohren bei der Uni«, kritisierte Sandra Lein von der Initiative »Gießen tierversuchsfrei«. Die Demonstranten wünschen sich mehr Transparenz bei den Tierversuchen. Man wolle wissen, »was wo gemacht wird und welche Erkenntnisse daraus gezogen werden«. Lein kritisierte zudem, dass Tierversuche verharmlost würden: Tierversuche an der JLU seien mehr als die Beringung von Wildvögeln oder das Abhören von Beagles.
Festredner Prof. Gerald Haug, Präsident der Leopoldina, nahm in seinem Vortrag während des Akademischen Festakts Bezug auf den Protest: Eine Verschärfung der Regulierung von Tierversuchen in der Europäischen Union lasse befürchten, dass »die entsprechende Forschung ins Ausland abwandern und dort zumindest teilweise unter rechtlichen Bedingungen ablaufen wird, die dem Tierwohl gewiss nicht dienlicher sind«. Eine Erfolgsgeschichte wie die des Impfstoffherstellers Biontech werde dann in Deutschland nicht mehr stattfinden können.