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Verkehrsentwicklung im Blick

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Der geplante Verkehrsversuch auf dem Gießen Anlagenring wurde von den Wirtschaftsvertretern bei einem Austausch mit der Stadtführung kritisch hinterfragt.

Gießen (red). Die Diskussion über den Verkehr in der Innenstadt und die Verkehrsentwicklungsplanung bewegt weiterhin die Gießener Wirtschaft. Aus diesem Anlass trafen sich in offener und vertrauensvoller Atmosphäre die Vertreter der Gießener BIDs, der IHK Gießen-Friedberg, der Gießener Johanniter sowie der Kreishandwerkerschaft Gießen mit Oberbürgermeister Frank-Thilo Becher und Bürgermeister Alexander Wright, um sich über den aktuellen Stand der Planungen zum Verkehrsversuch Anlagenring und dem Verkehrsentwicklungsplan Gießen auszutauschen.

Konsens besteht zwischen den Wirtschaftsvertretern und der Politik bei der Feststellung, dass mehr für den Fuß- und Radverkehr in Gießen unternommen werden müsse. Heinz-Jörg Ebert vom BID Seltersweg betont: »Es steht für uns außer Frage, dass wir das Engagement der Stadt beim Ausbau einer stark verbesserten Fuß- und Radwegeinfrastruktur unterstützen. Nur wenn Hauptfuß- und Radwegeachsen unterbrechungsfrei durch Gießen führen, sind diese wirklich attraktiv und sicher und werden einer zukunftsorientierten Entwicklung gerecht.«

Im Gespräch machten die Wirtschaftsvertreter deutlich, dass sie die Bestrebungen zu einem nachhaltigeren Verkehr in Gießen unterstützen. Wichtig sei aber, dass das Konzept nicht an den Stadtgrenzen endet. Michael Kraft, Vizepräsident der IHK Gießen-Friedberg, verweist auf die Notwendigkeit einer verzahnten überregionalen Verkehrsplanung: »Die Stadt Gießen lebt vom Umland und seiner Funktion als Oberzentrum. Der Handel hat eine besondere Bedeutung für die Versorgung der gesamten Region. Es ist wichtig, die Verkehrsplanung - vor allem auch im ÖPNV - über Stadtgrenzen hinweg zu denken.« Diese Sichtweise wurde von allen Anwesenden geteilt und die Strahlkraft der Universitätsstadt weit über das direkte Umland hinaus betont.

Der geplante Verkehrsversuch auf dem Anlagenring und insbesondere dessen Datengrundlage wurde von den Wirtschaftsvertretern kritisch hinterfragt. Hier ist es den Beteiligten aus der Wirtschaft besonders wichtig, mit der Stadtspitze im Gespräch zu bleiben. Björn Hendrischke, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gießen, bietet hierzu die Bereitschaft aller an: »Gerne unterstützen wir die Stadt Gießen wo wir können bei der Ausarbeitung eines funktionsfähigen Versuchs. Wir haben mit den Vertretern aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen Expertise und Erfahrung, die wir gerne frühestmöglich einbringen wollen.«

Oberbürgermeister Becher und Bürgermeister Wright machten in den Gesprächen deutlich, dass sie auch zukünftig einen gemeinsamen Austausch mit den Wirtschaftsvertretern Gießens wünschen. Sie vereinbarten mit den Anwesenden, im Mai die konkreten Konzepte der Stadt zum Verkehrsversuch vorzustellen.

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