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Vertrauen in Politik stärken

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Vor dem neuen Wahlkreisbüro: Felix Döring (Mitte) mit seinem Büroteam Johannes Deinzer und Annemarie Ickler. Foto: Schwaeppe © Schwaeppe

Mitten im Herzen der Stadt, in Sichtweite des Stadtkirchenturms, hat der Bundestagsabgeordnete Felix Döring (SPD) nun sein Wahlkreisbüro eröffnet.

Gießen. Mitten im Herzen der Stadt, in Sichtweite des Stadtkirchenturms, hat der Bundestagsabgeordnete Felix Döring (SPD) nun sein Wahlkreisbüro eröffnet. Die großen Schaufenster des Ladenlokals am Rande des Lindenplatzes gewähren leicht Einblick auf Computerarbeitsplätze und Sitzecke - und auf die Menschen, die dort arbeiten. Das ist absichtlich so gestaltet. »Wir wollen transparent und ansprechbar für die Bürgerinnen und Bürger sein, ohne große Hürden aufzubauen«, sagte Döring.

Das Büro sei mit seiner zentralen, leicht erreichbaren Lage eine gute Anlaufstelle für die Menschen mit ihren Fragen, Anregungen und auch Kritik zu politischen und gesellschaftlichen Themen. »Das Vertrauen in die politischen Institutionen schwindet«, meint Döring und bezieht sich dabei auf Ergebnisse einer aktuellen Forsa-Umfrage. Diese Entwicklung sei alarmierend. Mit dem offenen Büro wolle man das Vertrauen wieder stärken.

Besetzt ist das Büro montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr. Büroleiter Johannes Deinzer und seine Kollegin Annemarie Ickler werden den Laden mit drei studentischen Aushilfen am Laufen halten. Auch Felix Döring möchte so oft wie möglich vor Ort sein. Sein Bundestagsmandat hält ihn rund 22 Wochen im Jahr in Berlin, aber für die Bürgersprechstunden am Mittwochvormittag wird er auf jeden Fall am Lindenplatz sein.

Seine bekannten Bollerwagentouren durch den Wahlkreis wird der 32-jährige Sozialdemokrat ab März wieder aufnehmen. Weiterhin hat Döring noch ein kleines Wahlkreisbüro in Grünberg, das er sich mit dem dortigen SPD-Ortsverein teilt.

Auf Kritik reagiert

Die Kritik, die von der Jungen Union aus Stadt und Landkreis im Vorfeld der Eröffnung aufgeworfen worden war (der Anzeiger berichtete), wies Döring erneut klar zurück. So war etwa davon die Rede, dass das Wahlkreisbüro den Plänen von Bürgermeister Alexander Wright zuwiderlaufen würde, den Lindenplatz als neuen Standort für Außengastronomie zu etablieren. »Das Bürgerbüro schmälert nicht die Attraktivität«, erwidert Döring. Vielfalt gehöre zur Innenstadt dazu. Für Bürgernähe müsse man sich nicht rechtfertigen. Zumal bereits im vergangenen Mai die Zusage der Vermieterin, der Wohnbau GmbH, auf dem Tisch lag. Zu diesem Zeitpunkt sei von den geplanten Veränderungen des Lindenplatzes noch keine Rede gewesen.

Die Junge Union hatte ferner moniert, dass Döring überhaupt ein Mietobjekt der Wohnbau für sein Wahlkreisbüro gewählt habe. Die Wohnbau GmbH, so die JU, habe nämlich gemäß ihrem Gesellschaftsvertrag den vorrangigem Zweck »der Sicherung einer ausreichenden und sozial verantwortbaren Wohnungsversorgung der Gießener Bevölkerung«. Auch mutmaßte die JU, dass es hier zu Mauscheleien bei der Vergabe gekommen sein könnte. »Diese Vorwürfe sind wirklich absurd«, betont Döring.

Positive Resonanz

Erstens sei das hier ein Ladenlokal und kein Wohnraum. Anderen Interessenten habe man auch nichts weggenommen. »Wir haben, weil das Lokal schon länger leerstand, ganz normal bei der Wohnbau nachgefragt.« Es habe nur einen weiteren Mitbewerber gegeben, so der Abgeordnete. Dies bestätigte auch die Wohnbau. Das Unternehmen hatte bereits auf Anfrage des Anzeigers mitgeteilt, dass es neben dem SPD-Politiker nur einen weiteren Interessenten gegeben habe, der allerdings große Umbauten für den gleichen Mietpreis verlangt habe. Daher habe sich die Wohnbau GmbH nach Rücksprache mit dem Aufsichtsrat, dem Vertreter unterschiedlicher Parteien, auch der CDU, angehören, für Döring als Mieter entschieden. Der Mietpreis sei marktüblich.

Die Resonanz, die Döring seit Bekanntwerden des neuen Standorts erhalte, sei ansonsten durchweg positiv.

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