1. Startseite
  2. Stadt Gießen

Vielseitiger und krisensicherer Beruf

Erstellt:

giloka_1204_jcs_Malerinn_4c
Nicht aufgeklebt, sondern aufgemalt: Dieses Plakat am Beginn des Schiffenberger Weges ist eine Gemeinschaftsarbeit, erschaffen von sechs Auszubildenden des heimischen Maler- und Lackiererhandwerks. © Ewert

Ganz am Anfang des Schiffenberger Weges steht ein auffallendes Plakat. Nicht aufgeklebt, sondern gemalt. Erstellt haben es sechs Auszubildende des heimischen Maler- und Lackiererhandwerks.

Gießen . Plakaten begegnet man überall. Ganz am Anfang des Schiffenberger Weges, die Bahnlinie führt unmittelbar hinter der Stellwand vorbei, steht nun aber für die Dauer der nächsten vier Wochen ein besonderes Exemplar. Es ist ein Unikat, es ist nicht aufgeklebt, sondern aufgemalt, mit Pinsel und Farbe. Erschaffen wurde das Werk anhand eigener Ideen von sechs Auszubildenden des heimischen Maler- und Lackiererhandwerks.

Pate standen dabei die Willy-Brandt-Kreisberufsschule mit der Fachlehrerin Martina Eishauer und die Maler-Innung Gießen. Die sechs Azubis aus dem dritten Lehrjahr sind Rachel Knorr (Gall, Lumda), Noah Linnebacher (Firma Koob, Launsbach), Julius Hock (Langgöns), Merlin Gärtner (Klingelhöfer, Oppenrod), Mohammed Dayan (Yildiz, Heuchelheim) und Selim Pamukci (Zaug, Gießen).

Der Schriftzug »Mal was Echtes« dominiert das große Plakat, fällt gewollt ins Auge und ist dabei eindeutig-zweideutig gemeint. Zum einen ist er »echt aufgemalt« und zum anderen wirbt er für eine Ausbildung in einem soliden, sprich »echten« Handwerk. Die Idee zu dem Projekt »Mal was Echtes - Werde Maler/in und Lackierer/in« stammt vom Verband Farbe Gestaltung Bautenschutz Hessen, dem Landesinnungsverband des Maler- und Lackierer-Handwerks.

Starke Verbindung

Dessen Sitz ist zwar in Frankfurt, hat aber eine starke Verbindung nach Gießen, ist doch der heimische Maler- und Lackierermeister Klaus Leithäuser seit vielen Jahren Landesinnungsmeister.

Gemeinsam mit Verbandsgeschäftsführerin Ingeburg Totzke, WBS-Fachlehrerin Marina Eishauser, dem Stellvertretenden Obermeister der Innung Gießen, Markus Jung (Holzheim), der Innungs-Lehrlingswartin Marina Steinmüller und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gießen, Uwe Bock, zeigte sich Klaus Leithäuser erfreut und zufrieden mit der gemalten Unikat-Plakatwand. Und auch mit dem Zustandekommen der gesamten landesweiten Nachwuchskampagne, an der alle 25 Maler- und Lackierer-Innungen aus Hessen ebenso teilnehmen wie sämtliche Berufsschulen, Handwerkskammern sowie zahlreiche Unterstützer aus dem Bereich Großhandel, dazu die Sto-Stiftung und die Farben Jenisch-Stiftung.

50 Motive geplant

Und nicht zu vergessen die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, die an landesweit 50 ihrer Standorten die großen Plakatwände kostenlos für die besondere Nachwuchswerbung des hessischen Maler- und Lackiererhandwerks zur Verfügung gestellt und die Aktion auf diese Weise laut Verbandsgeschäftsführerin Totzke mit 40 000 Euro unterstützt hat. Aber nicht nur diese 50 Großflächenquadrate mit 50 unterschiedlichen Motiven entstehen in malerischer Eigenleistung zwischen Hofgeismar und Darmstadt, gleiches geschieht auch an zehn weiteren privaten wie offiziellen Standorten, wobei eine Fläche an der Handwerkskammer Wiesbaden den Anfang machte. Ziel der Aktion ist es, jungen Menschen beiderlei Geschlechts die Ausbildungs- und Karrierechancen im Maler- und Lackiererhandwerk, einem der vielfältigsten und kreativsten im deutschen Handwerk, näherzubringen und sie zu einer dreijährigen dualen Ausbildung in Betrieb und Schule zu motivieren.

Möglichkeiten zur Fortbildung

Wobei sich an eine erfolgreich abgeschlossene Lehre zahlreiche Möglichkeiten zu Fortbildung, Zusatzqualifikationen und persönlicher Weiterentwicklung eröffnen. Geschäftsführerin Totzke: »Das Maler- und Lackiererhandwerk kämpft seit vielen Jahren in Schulen und bei Berufsorientierungsveranstaltungen um Nachwuchs. Wir sind ein attraktiver, kreativer, vielseitiger und krisensicherer Beruf. Wir haben viel zu bieten für junge Berufsstarter. Mit uns gelingt eine farbige Zukunft als Fachkraft, Führungskraft oder auch als Unternehmer/Unternehmerin in 1200 Mitgliedsbetrieben in Hessen.«

Jedes Jahr starten in Hessen rund 600 junge Menschen ihre Ausbildung im Malerhandwerk, derzeit werden in Summe aller drei Lehrjahre 1400 Azubis geschult. Die bundesweit rund 40 000 Maler-Handwerksbetriebe beschäftigen gut 200 000 Menschen plus 20 000 Auszubildende und erwirtschaften dabei einen Umsatz von 17,5 Milliarden Euro.

Auch interessant