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Volker Bouffier über Politik in der Familie

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»Mein Großvater hat hier im November 1945 die CDU mitbegründet. Mein Vater, der Klassiker, hat ein Semester Jura studiert und ist dann nach Frankreich, anschließend nach Afrika und Russland in den Krieg. Es folgten Jahre in Gefangenschaft. Er ist mit 19 Jahren losgezogen und mit 30 Jahren zurückgekommen. Kein Beruf, nichts. Meine Mutter ist Flüchtling.

Geld hatten sie keines. Mein Vater war 1956 schon Stadtverordneter. Über Jahrzehnte lief das ehrenamtlich und bis zur Stadt Lahn waren wir immer in der Opposition. Wenn man hier Karriere machen wollte, dann war das der falsche Platz für einen CDU-Mann. Ich fühle mich gegenüber dieser Generation verpflichtet, die ich in höchstem Maß achte und schätze. Ich bin Jahrgang 1951 und habe noch das zerstörte Gießen gesehen. Wir haben in zwei Zimmern gewohnt, und ich kann mich noch daran erinnern, als der erste Kühlschrank kam, dann der Fernseher, dann das erste Auto. Und dann stelle ich mir manchmal vor, was diese Generation aus diesem Land gemacht hat. Das empfinde ich in meiner politischen Arbeit als eine besondere Verpflichtung.« (olz)

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