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Von der DVD ins Fernsehen

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Von: Eva Pfeiffer

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Männerrunde vor 115 Jahren: Im »Hawwerkasten« wurde eine Szene für den Film »Gießen 1907« gedreht. Archivfoto: Pfeiffer © Eva Pfeiffer

Das Team von »Gießen 1907« ist heute bei »Hallo Hessen« im Fernsehen zu Gast, um seinen Film vorzustellen. Am Samstag ist zudem noch eine Benefizaktion bei Karstadt geplant.

Gießen . Eigentlich wollte Edgar Niebergall nur nach Material für eine Fotoausstellung Ausschau halten - am Ende hat er zusammen mit seinen Mitstreitern einen gut 90-minütigen Spielfilm gedreht: »Gießen 1907: Ein Rundgang durch die Stadt«. Mittlerweile ist das Projekt abgeschlossen, sind die DVDs gepresst. Am morgigen Samstag rührt das Filmteam bei Karstadt im Seltersweg fleißig die Werbetrommel für den guten Zweck, um möglichst viele Exemplare davon unter die Leute zu bekommen: Denn die Einnahmen aus dem DVD-Verkauf werden an das Gießener Hospiz »Haus Samaria« gespendet.

Ein Foto mit Justus Liebig

Einkaufslustige können nicht nur die DVD erwerben, sondern sich auch mit Justus von Liebig fotografieren lassen. Das Filmteam hat eine lebensgroße Wachsfigur des Chemikers im Schlepptau, die der Künstler Pierre Schrader aus Allendorf/Lahn angefertigt hat. Für den Film hatten Niebergall und seine Mitstreiter auch eine Szene im Liebigmuseum gedreht.

Über den Tag verteilt werden verschiedene Schauspieler vor Ort sein, darunter Jan Schick - das Hugh-Jackman-Double spielt im Film Großherzog Ernst Ludwig - und Stadtführerin Jutta Failing. Wahrsagerin »Ophelia« wird vor Ort aus den Händen der Besucher lesen, für den guten Zweck kommt ein Bild unter den Hammer, Stadtpläne des alten Gießens erhält man gegen eine Spende und auch für die jüngsten Besucher hat das Filmteam die eine oder andere Überraschung vorbereitet.

Obwohl die letzte Regieklappe schon lange gefallen ist, haben Edgar Niebergall und Projektmanager Prof. Michael Schmitz noch immer alle Hände voll zu tun. Am heutigen Freitag werden die beiden live im HR-Fernsehen zu sehen sein: In der Sendung »Hallo Hessen« erzählen sie von ihrem Film und der vielen Arbeit, die dahintersteckt. »Es gab durchaus Momente, in denen wir dachten, das Ganze scheitert«, erinnert sich Schmitz, der im Film als Erzähler fungiert. Umso stolzer sei man nun auf das Ergebnis.

Fast drei Jahre ist es her, dass die ersten Pläne für den Film geschmiedet wurden, doch die Corona-Pandemie wirbelte den Zeitplan deutlich durcheinander. Ende 2021 nahm das Projekt wieder Fahrt auf, der Großteil der Dreharbeiten fand in diesem Frühjahr und Sommer statt. Am aufwendigsten waren die Szenen, die am Unteren Hardthof entstanden sind. Hierfür hatte Niebergall eine Pferdekutsche organisiert, die den Großherzog mitsamt Ehefrau standesgemäß über das Kopfsteinpflaster transportierte.

Über 100 Anrufe pro Tag

Egal ob vor oder hinter der Kamera: Alle waren ehrenamtlich dabei. Die Vorfinanzierung hat Niebergall aus eigener Tasche bezahlt, die Gemeinnützige Stiftung der Sparkasse Gießen steuerte 3000 Euro hinzu. »Viele waren skeptisch, ob wir das als Laien packen«, so Niebergall. An manchen Tagen habe er über 100 Anrufe geführt, um alle Teilnehmer unter einen Hut zu bekommen. Angesichts des großen Aufwands sind beide froh, nun erstmal eine Pause einlegen zu können. All zu lange wird die aber wohl nicht dauern, denn Schmitz ist sich sicher: »Edgar Niebergall hört nicht auf, Ideen zu haben.«

»Hallo Hessen« mit Edgar Niebergall und Michael Schmitz ist am heutigen Freitag, 16. Dezember, zwischen 16 und 17.50 Uhr im HR-Fernsehen zu sehen. Der DVD-Verkauf für den guten Zweck findet am morgigen Samstag zwischen 10 und 18 Uhr im Karstadt im Erdgeschoss (nahe Eingang Seltersweg) statt.

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Prof. Michael Schmitz (links) und Edgar Niebergall präsentieren das Bild, das für den guten Zweck versteigert wird. Foto: Pfeiffer © Pfeiffer

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