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Wasser, Eulen und der Ameisenbläuling

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Gießen (red). Open air, in einem schattigen Garten, hielt die NABU-Ortsgruppe Rödgen ihre satzungsgemäße Jahreshauptversammlung ab - nach zweijähriger Corona-Unterbrechung. Die Rekordzahl von sieben Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften konnte ausgesprochen werden. Heraus ragte dabei Martin Naumann, der seit 50 Jahren, also seit seiner Gründung 1972, Mitglied der Natur- und Vogelschutzgruppe Rödgen ist, welche der Gründung der NABU Ortsgruppe voraus ging.

Es folgten Jürgen Seipp, Edwin Hahn und Dieter Geißler mit 45 Jahren Mitgliedschaft sowie Familie Kraushaar-Hoffmann, Mechthild Soose, Sigrid Jurecka und Egon Fritz mit 40 Jahren.

Vorsitzender Thomas Roemer blickte auf die vergangenen zwei Jahre im Vereinsleben zurück. Coronabedingt hielten sich die Aktivitäten in Grenzen und beschränkten sich im Wesentlichen auf das Reinigen der Nistkästen. Wilhelm Seipp berichtete im Anschluss über die Bruterfolge der Schleiereulen und Turmfalken, um deren Behausungen er sich seit vielen Jahren kümmert. Nach seinen Beobachtungen habe sich in diesem Jahr keine Brut bei den Schleiereulen in den bekannten Eulenquartieren eingestellt - ein Novum seit Jahren. Ein Falkenpaar hingegen brütet auch in diesem Jahr wieder erfolgreich im Westen.

Die anschließenden Vorstandswahlen erforderten einen Wechsel in der Vereinsführung, da der langjährige Vorsitzende Thomas Roemer die Funktion aus persönlichen Gründen abgeben wollte. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis: Vorsitzende: Usch Seipp, Stellvertreter: Martin de Jong, Schriftführerin: Franziska Werthmann, Kassenwart: Thomas Roemer, Beisitzer: Mechthild Soose, Ralf Donath, Wilhelm Seipp und Konstantin Becker. Zu Kassenprüfern für das kommende Jahr wurden Wolfgang Freund und Carsten Neuse gewählt.

Im inhaltlichen Teil ging es wieder um die strittige Bebauung »In der Roos«. Konstantin Becker berichtete, dass aktuell - wie in den letzten beiden Jahren - Individuen des Ameisenbläulings abgesammelt werden sollen, obwohl das »umsiedeln« nachweislich erfolglos war und die Population »In der Roos« so wissentlich zerstört wird. Das juristische Vorgehen gegen die Maßnahme ist jedoch sehr teuer und hat zudem keine aufschiebende Wirkung. Die Hoffnung liegt auf dem Normenkontrollverfahren, das die Ortslandwirte Becker/Werthmann angestrengt haben und über das noch in diesem Sommer entschieden werden soll. Die Wasserversorgung war ein weiteres Thema: Die Ortsgruppe wird sich weiter für die Nutzung verschiedener Wasserquellen im Rödgener Osten einsetzen, welche seit Jahrzehnten ungenutzt der Kanalisation zugeführt werden. Nötige Schritte werden geprüft.

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