Wege aus der Krise
Gießen (red). »Wir müssen die Innovationskultur neu erfinden!« Mit diesen Worten sprach sich Dr. Thomas Ramge für einen lebendigen Austausch zwischen Unternehmen, Wissenschaft und staatlichen Stellen aus, die Sprunginnovationen gezielt fördern. Der gebürtige Gießener warb auf dem Innovationsforum Mittelhessen dafür, auf diese Weise radikal neue Ideen zum Nutzen aller Menschen zu forcieren.
Wie das gelingen kann, stellte der Experte der Bundesagentur für Sprunginnovationen in einem kurzen Abriss über die Geschichte der Innovationen dar.
150 Teilnehmende und Vortragende - aus Industrie bis Einzelhandel, von Start-ups bis Hochschulangehörige - präsentierten und diskutierten beim 4. Innovationsforum Mittelhessen das diesjährige Motto »Innovationsfähigkeit als Weg aus der Krise«. Die interaktive Veranstaltung fand in Panels, Diskussionsrunden und Workshops statt und band die Teilnehmenden in der Atmosphäre des Kinopolis intensiv ein - engagiertes Netzwerken inklusive. Mit dem Wunsch, die gesamte Region durch Vernetzen zukunftssicher aufzustellen, eröffnete Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner, aktuell Aufsichtsratsvorsitzender des Regionalmanagements Mittelhessen, die Veranstaltung. Prof. Dr. Jochen Frey, Vizepräsident der THM, forderte, dass Innovationen einfacher, schneller und besser aus den Hochschulen in die Wirtschaft kommen können. Dem stimmte Dr. Detlef Terzenbach, Spezialist für Start-ups und Innovation bei Hessen Trade & Invest zu und betonte, dass sich der Wirtschafts- und Technologiestandort Hessen weiterentwickeln müsse, um nachhaltig wettbewerbsfähig, resilient und zukunftssicher zu bleiben.
In der zweiten, von Daniel Silberhorn (SLR) moderierten Diskussionsrunde, bestätigte Maximilian Peters vom Kosmetikhersteller cosnova die Bedeutung der Nachhaltigkeit und betonte: »Nachhaltigkeit alleine verkauft nicht. Aber es zahlt sich definitiv aus, auf nachhaltige Lieferketten zu setzen, weil sie das Unternehmen resilienter machen.«
Das dritte Panel beleuchtete, wie die Energiepreispolitik das Tagesgeschäft beeinflusst. Dr. Felix Heusler, Isabellenhütte Heusler und Präsident der IHK Lahn-Dill, berichtete aus der Perspektive seines Unternehmens: »Die Explosion der Energiepreise im vergangenen Jahr war nicht vorherzusehen, wir mussten schnell und flexibel reagieren. Jetzt muss die Politik helfen, eine Perspektive zu schaffen.«
Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen, zeigte sich zuversichtlich: »Wir sind stolz auf die engagierten, motivierten und innovativen Unternehmen in Mittelhessen.« Die Zusammenkunft vieler Disziplinen, ein Startpunkt für Innovationen, sei tief in der DNA des Regionalmanagements verankert, so Ihle.
Das Innovationsforum Mittelhessen ist Teil des Förderprojekts »Digitalisierung, Gründung, Innovation in Mittelhessen« und wird von der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.
Mehr Informationen auf www.mittelhessen.eu.
Charakteristisch für Sprunginnovationen ist, dass sie einen existierenden Markt grundlegend verändern, einen komplett neuen Markt erschaffen oder ein bedeutendes technologisches, soziales oder ökologisches Problem lösen. Neue, die Welt verändernde Ideen konnten in der Vergangenheit mehrfach miterlebt werden und gehören heute zum Alltag dazu. Beispiele sind die Erfindung des Smartphones, des GPS oder jüngst die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes.
Mehr Infos auf: www.bmbf.de.