Weitere Maßnahme gegen die Gießener Wirtschaft
Gießen (red). Mit der Ausweitung und Erhöhung der Parkgebühren in der Gießener Innenstadt beeinträchtigt und schädigt die Stadt Gießen, die durch die Corona-Pandemie, steigende Energiepreise und hohe Inflation ohnehin schon stark belastete Gastronomiebetriebe, betont die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gießen (MIT) in einer Pressemitteilung.
Schwächung für Gastronomen
»Viele Restaurantbesucher müssen sich aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ohnehin schon überlegen, ob sie sich einen Abend in einem Restaurant in der Innenstadt leisten können und wollen. Wenn nun zusätzlich noch quasi die Kosten eines weiteren Gerichts hinzukommen, überlegen sich manche vielleicht, ob sie ein Restaurant außerhalb besuchen oder doch auf einen Lieferdienst zurückgreifen«, erläutert der Vorsitzende Siegfried Thüringer die Bedenken der Mittelstandsvereinigung. Wer eine attraktive und lebendige Innenstadt möchte, der müsse auch die Attraktivität der Innenstadtgastronomie fördern, statt diese mit einer Vielzahl an vermeintlich kleineren Maßnahmen zu schwächen und somit Gastronomen dazu zu bringen die Wirtschaftlichkeit ihres Betriebs zu überdenken.
Weiterer Kritikpunkt der MIT Gießen ist die Informationspolitik des zuständigen Dezernenten, Bürgermeister Alexander Wright von den Grünen. Wer sich wirklich, um die Innenstadt und die dort ansässigen Unternehmen sorge, bzw. diese in seiner politischen Arbeit berücksichtigen wolle, der dürfe eine solche Maßnahme nicht einfach mal so nebenbei ohne vorherige Absprache verkünden.
»Sich auf Augenhöhe austauschen und die Sorgen und Nöte der Unternehmen nicht nur anzuhören, sondern auch in die praktische Arbeit einzubeziehen, sollte für einen Bürgermeister selbstverständlich sein«, so der stellvertretende Kreisvorsitzende der MIT und Gießener Unternehmer Frank Ehnis. Diese unabgestimmte und falsche Maßnahme reihe sich ein in eine Politik in der Stadt Gießen, die Interessen und Anliegen der Wirtschaft und der Unternehmen aus den Augen verloren hat.
Betroffene nicht informiert
Schon bei der Diskussion um den Verkehrsversuch wurde klar, dass die Stadtregierung keinen Blick für das Wirtschaftsleben in der Innenstadt habe. Dabei wurde besonders hier deutlich, dass die Gießener Unternehmer und Bürger in solche Entscheidungen im Vorfeld mit einbezogen werden wollen, um sich konstruktiv daran zu beteiligen, das Beste für die Innenstadt zu erreichen. Insofern hat der Bürgermeister an dieser Stelle versäumt auf Augenhöhe zu kommunizieren und die hauptsächlich Betroffenen über seine Planungen zu informieren.
»Wir benötigen eine gut funktionierende und lebendige Innenstadt, in der sich mittelständische Unternehmen gut entwickeln können. Vor allem brauchen wir eine Politik, die auf Augenhöhe kommuniziert und die Anliegen der Unternehmen ernst nimmt. Nur so können wir gemeinsam für das Wohl der Gießener Bürger sorgen. Ein erster Schritt hierzu wäre die Rücknahme der Ausweitung und Erhöhung der Parkgebühren und ein Austausch mit den Betroffenen Gastronomen, bevor solche Maßnahmen ergriffen werden«, betont der MIT-Vorsitzende Siegfried Thüringer.