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Wie erziehst du denn?

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Von: Eva Pfeiffer

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Charline Steinbeck-Sann und ihr Mann Christoph Sann haben an der TV-Sendung »Mein Kind, dein Kind« teilgenommen. Foto: Sann © Sann

Familie Steinbeck-Sann aus Gießen-Wieseck nimmt an der TV-Sendung »Mein Kind, dein Kind« von VOX teil.

Gießen . Darf der Nachwuchs Fernsehen schauen, wer räumt die Spülmaschine aus und wann hat abends das Licht aus zu sein? Darüber, was in der Kindererziehung richtig und was falsch ist, haben wohl nicht nur Eltern ihre ganz eigenen Vorstellungen. In der Vox-Sendung »Mein Kind, dein Kind - Wie erziehst du denn?« treffen diese unterschiedlichen Vorstellungen aufeinander: Zwei Elternteile - zumeist sind es die Mütter - vergleichen ihre Erziehungsstile. Eine junge Familie aus Wieseck hat es ausprobiert und ist am heutigen Mittwochnachmittag im TV zu sehen.

»Bei ihr gab es keine Regeln«

Für die Dreharbeiten haben sich Christoph Sann und seine Frau Charline Steinbeck-Sann mit einer Mutter aus Dessau in Sachsen-Anhalt ausgetauscht. »Ihr Erziehungsstil ist völlig anders als unserer«, erzählt Christoph Sann. »Bei ihr gab es keine Regeln.« Ihr siebenjähriger Sohn habe kommen und gehen dürfen, wann er will und den halben Tag am Tablet gespielt.

Der 34-Jährige und seine Frau achten dagegen darauf, dass ihre Kinder Fernseher und Tablet nur in Maßen nutzen. Und ihren Sohn Jayden, der in diesem Sommer eingeschult wurde, alleine durch die Stadt ziehen zu lassen, kommt für sie nicht in Frage.

Dass dem Jungen aus Dessau in ihren Augen zu wenige Grenzen gesetzt werden, hat die 27-jährige Charline Steinbeck-Sann daher auch bei den Dreharbeiten deutlich gemacht. »Mit sieben Jahren ist er noch zu jung, um ständig alleine unterwegs zu sein«, findet auch ihr Mann. »Dessau ist groß und es kann viel passieren.«

Die »Tauschmutter«, deren Sohn Elias eine Waldorfschule besucht und die trotz Trennung noch mit dem Vater ihres Sohnes zusammenlebt, habe dagegen den Erziehungsstil der Wiesecker als zu streng empfunden: »Sie findet, dass wir unserem Sohn mehr Freiheiten geben sollten.« Was genau die 33-Jährige in die Kamera gesagt hat, werden Charline Steinbeck-Sann und ihr Mann aber auch erst nach der Ausstrahlung erfahren, denn die Familien haben die Episode vorab nicht zu sehen bekommen.

Rund zweieinhalb Tage haben die Dreharbeiten, die im Sommer stattfanden, gedauert. Für ihre Kinder sei es eine spannende Erfahrung und die Atmosphäre beim Dreh sehr gut gewesen: »Das TV-Team war total nett. Es war, als würde man sich schon Jahre kennen.« Zuerst stand der Besuch der Mutter aus Dessau in Wieseck auf dem Plan. Rund acht Stunden lang wurde gedreht: Ein Blick in die Wohnung, Hausaufgaben machen, raus auf den Spielplatz - Ziel sei es gewesen, einen normalen Tag im Leben der Familie zu zeigen. Unterbrochen werden die Szenen durch die Einzelinterwiews, die das TV-Team mit den Eltern führt.

Beworben haben sich die Wiesecker übrigens nicht für die Teilnahme: Eine Redakteurin der TV-Sendung hatte Christoph Sann bei Instagram angeschrieben, nachdem er dort Eindrücke der Einschulung geteilt hatte. Zuerst seien sie unsicher gewesen, ob sie durch die Teilnahme an der Sendung nicht zu viel Privates preisgeben - schließlich fanden die Dreharbeiten auch bei ihnen zu Hause statt und die Kinder, die sie auf Fotos in den sozialen Medien verpixeln, sind ebenfalls vor der Kamera zu sehen. »Aber wer weiß, ob wir so eine Chance noch einmal bekommen. Also haben wir mitgemacht.«

Auch im Umfeld habe es Bedenken gegeben, dass zu viel Privates im Fernsehen landet. Aber auch Bestärkung: »Ihr seid eine tolle Familie, macht das!« Bereut hat das Paar die Teilnahme nicht, im Gegenteil: »Wir würden auf jeden Fall noch mal mitmachen.«

Die Folge von »Mein Kind, dein Kind« mit Christoph Sann und Charline Steinbeck-Sann ist am heutigen Mittwoch, 7. Dezember, ab 14 Uhr auf Vox zu sehen oder online auf tvnow.de.

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