Wo bitte geht’s zu den Behindertenparkplätzen?

Ein Patient ärgert sich über die versperrte Zufahrt vor dem Zentrum für Ambulante Medizin in Gießen. Doch das hat einen triftigen Grund. Zudem sind die Parkplätze auf anderem Weg erreichbar.
Gießen (bl). »Vielleicht hat Barrierefreiheit am Uniklinikum Gießen eine andere Bedeutung«, ärgert sich der Anrufer, der regelmäßig als Patient vor Ort ist. Und jeder Schritt zu viel sei für ihn »quälend«. Was ihn so erzürnt, sind mehrere rot-weiße Poller, die die Zufahrt zu den Behindertenparkplätzen am Zentrum für Ambulante Medizin versperren - jedenfalls für all jene, die unmittelbar vor dem Klinikhauptgebäude nach rechts in die Paul-Meimberg-Straße abbiegen. »Das ist echt ein Hammer: Vier Plätze sind ausgewiesen und alle sind leer«, schimpft er weiter und wundert sich zugleich, weil ihm das bisher niemand habe erklären können. Zumal sie »vor einiger Zeit« noch erreichbar gewesen seien. Das sind sie natürlich auch weiterhin, versichert Christine Bode, Pressesprecherin des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), auf Anfrage des Anzeigers. Allerdings müsse dafür ein anderer Weg genutzt werden, über die Gaffkystraße 5.
Klingeln an der Schranke
Berechtigte, die über einen blauen Parkausweis mit entsprechendem Gültigkeitsdatum verfügen und einen Termin im Zentrum für Ambulante Medizin haben, könnten an der Schranke wenige Meter hinter der Einfahrt zum Besucherparkhaus klingeln, dann werde ihnen Zugang gewährt. Auf diese Option würden die Patientinnen und Patienten in der Regel auch hingewiesen.
Wer darüber nicht Bescheid weiß, könnte aber in der Tat irritiert sein. Denn ein ebenfalls an der Schranke aufgestelltes Schild verbietet Pkw und Motorrädern die Durchfahrt, ausgenommen sind demnach lediglich Krankenfahrzeuge und Lieferverkehr. Um Missverständnisse zu vermeiden, solle hier noch zur einfacheren Orientierung nachgebessert werden, kündigt Christine Bode an.
Die Poller an der Vorderseite seien übrigens auch früher schon vorhanden gewesen, waren zwischenzeitlich aber entfernt worden. »Das führte dazu, dass immer wieder auf dem Bürgersteig geparkt wurde. Das war teilweise verheerend«, berichtet die UKGM-Sprecherin. Da es sich nämlich um eine Feuerwehrzufahrt handele, die zwingend frei bleiben muss, seien mit Inbetriebnahme des Zentrums für Ambulante Medizin auch die Pfosten zurückgekehrt. Aus Gründen der Sicherheit und des Brandschutzes wäre alles andere nicht verantwortbar gewesen. Ungeachtet dessen, so Bode, gebe es grundsätzlich im Besucherparkhaus (P2) »eine ausreichende Anzahl von alternativen Behindertenparkplätzen«.